Noisebazooka - Humped World

Noisebazooka - Humped World
Noisecore
erschienen am 20.04.2012 bei Everydayhate Records
dauert 44:17 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Humped World (Intro)
2. Jaded Pleasures
3. Kamakura
4. Slotted By Memory
5. Force Fed Music
6. Third-Order Cybernetics
7. Manhole Cover Theft
8. Consuming Different Types Of Bodies
9. Muzungu
10. Snatches
11. Combing Through Anatomy
12. Hate Forecast
13. Place On The Plate
14. Cone Which Was Hit By A Meteorite
15. Apple In A Row
16. Language Is Conservative
17. Here Comes The Wire
18. Factoid
19. Futurehype Ruins
20. Grinded Colours
21. The Answer
22. Soiled Dualism
23. Dark Waters Rise
24. Propagandarchy
25. Shroud Of Epistemology
26. Abstractions
27. Collapsing New Buildings
28. Oxygen Tent
29. The End Of Music
30. Egal (JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE Cover)
31. The Kill (NAPALM DEATH Cover)
32. Winterlandscapes (Outro)

Die Bloodchamber meint:

Verrückte Musik mag ich ja. Ich erinnere mich gerne an coole Alben und EPs zurück. BRUTAL GLÖCKEL TERROR hatten ihren Charme. ANAL CUNT ist Krach mit Provokationen. AGORAPHOBIC NOSEBLEED zeigen, dass sie mit ihren Instrumenten umgehen können. Ich mag Krach, wenn er originell ist!
Nun liegt ein Album in meiner Anlage, bei dem ich nicht weiß, ob das ernstgemeint sein kann. NOISEBAZOOKA kommen aus Österreich, bestehen aus zwei Leutchens und nicht nur der Drumcomputer nervt.

Ich erinnere mich zurück an das Jahr 1988, in dem ich mich mit einem Kumpel in eine Waldhütte in der Rostocker Heide verschanzte, den Stern R4100 im Gepäck, um ein paar Titel auf Kassette aufzunehmen. Instrumente beherrschten wir kaum. Mein Kumpel hatte ein paar Pappkartons und einen Eimer mit Kronkorken der Edelbräu-Flaschen, dazu umgebastelte Holzfleischkopfer als Sticks. Ich hatte meine Bassgitarre und meine Stimme. Damit nahmen wir parteifeindliche "Songs" auf und nannten uns 'Die Angebrannten Mutterkuchen'. Unsere Vorbilder waren NAPALM DEATH, DISCHARGE und halt alles, was Krach machte. So hörte sich diese Musik auch an. Chaotisch, dilettantisch, aber es kam in Rostock ganz gut an.
Und wenn ich daran denke, dass wir das alles mit einem Monorekorder und ohne Gitarre aufnahmen ..., und jetzt "Humped World" von NOISEBAZOOKA höre ..., bin ich im Nachhinein stolz auf unser Werk damals.

"Humped World" beginnt mit einem gleichnamigen, gesampelten Intro und nach nicht mal einer halben Minute hat die Ruhe ein Ende. Nerviges Gebrülle, ein Drumcomputer, bei dem sich die Blasts eher anhören, als seien es Trommelwirbel und wenn das Duo mal ein Riff spielt, dann aber auch immer wieder und wieder, bis die nächste Krachente kommt. Immer wieder der selbe Schrott. Das hat nichts mehr mit Musik zu tun. Ich denke, selbst eingefleischte Fans von ANAL CUNT, MINCH oder B.R.B. werden hier zurückschrecken.
Einige Tracks, die eine Art Struktur haben, sind beispielsweise "Muzungu", bei dem eine Art Congos zu hören ist, und die beiden Coverversionen von NAPALM DEATH und JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE, ohne auch nur annähernd deren Klasse zu erreichen.

Wer NOISEBAZOOKA liebt, muss wohl Musik hassen, denn davon ist nicht viel zu hören. Lasst Euch von 32 Titeln in knapp 44 Minuten nicht beirren ... das Outro "Winterlandscapes" ist ein lieblos zusammengeschustertes, halbes Ambientgedudel mit monotonem Drumming, das über zehn Minuten andauert, zum Spielzeit hinauszögern.
Ich hab zu Ostzeiten angefangen auf der Werft zu lernen. Wenn ich dort mal pinkeln war und im Hintergrund vier Werftghandies gleichzeitig geräuschvoll kackten, hörte sich das cooler an. Okay, bei NOISEBAZOOKA fehlt wenigstens der derbe Geruch.
Und nun ab damit zur nächsten Altstoffhandel, denn 'Max braucht Schrott!".
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