Auf die Promolieferung des Hamburger Vorzeige-Labels Remedy freut man sich als „ewiggestriger“, sprich: fanatischer 80er-Metaller immer wie ein Kind zu Heiligabend, bieten doch (fast) alle Veröffentlichungen gut- bis erstklassigen puren Heavy Metal. Seien es nun Paragon, Stormwarrior oder die leider untergegangenen Solemnity. Und an dieser Veröffentlichungspolitik ändert sich auch mit Reviver nullkommanichts.

Das selbstbetitelte Debüt bietet lupenreinen 80er Jahre-Stahl, der jedes Headbangerherz zum jubeln bringt. Angefangen beim oldschooligen Simpel-Logo über die klischeehaften Bandfotos bis hin zu den Songs, die bezüglich etwaiger Innovationen unter dem Gefrierpunkt angesiedelt sind, aber dennoch oder vielleicht gerade deswegen bei jedem Durchlauf Spaß machen.

Anders als bei den Brüdern von Stormwarrior und Paragon spielt hier der europäische Metal eine eher untergeordnete Rolle. Vielmehr hat man sich meiner Meinung nach an frühem US-Metal orientiert, was hauptsächlich bei Songs wie mit „Watch Out“ oder dem mit geilen Shout-Refrains ausgestatteten Hammer „Revive And Survive“ deutlich wird. Melodisch und doch voller Power, wie es Bands wie beispielsweise Malice vorgemacht haben.

Das heißt jetzt natürlich nicht, dass einem Album im Stile eines „In The Beginning“ (Malice) komplett das Wasser gereicht werden könnte; ein sowieso eher unmögliches Unterfangen. Trotzdem haben die Oranjes ein Album erschaffen, das sich keinesfalls hinter größeren Namen zu verstecken braucht und hoffentlich – anders als beispielsweise die leider immer noch recht unbekannten Paragon – den Erfolg einfahren, den sie verdienen! Solange Remedy dem wahren Metall weiterhin so die Stange halten, braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass der Stahl rostet!