Control Denied - The Fragile Art Of Existence

Control Denied - The Fragile Art Of Existence
Progressive Metal
erschienen am 13.05.1999 bei Nuclear Blast
dauert 50:48 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Consumed
2. Breaking The Broken
3. Expect The Unexpected
4. What If...?
5. When The Link Becomes Missing
6. Blieve
7. Cut Down
8. The Fragile Art Of Existence

Die Bloodchamber meint:

Kaum zu glauben, dass Chuck Schuldiners letztes bisher veröffentlichtes Werk noch nicht in der Bloodchamber verewigt wurde. Als „Symbolic“ im Jahr 1995 eher zwiespältig aufgenommen wurde, entschloss sich Mastermind Chuck, andere Wege zu gehen und sich mit seiner neuen Band CONTROL DENIED dem Power Metal zu widmen. Beim Unterschreiben des Plattenvertrags mit dem neuen Label Nuclear Blast entschied sich Schuldiner schließlich, „The Sound Of Perseverance“ doch noch unter dem Banner DEATHs auf den Markt zu bringen. Man merkt dem Album an, dass es ursprünglich für die Nachfolgeband CONTROL DENIED geschrieben wurde. Diese Entwicklung zum Power Metal setzte sich schließlich auf „The Fragile Art Of Existence“ fort. Über die anderen Musiker des Albums muss man nicht viele Worte verlieren. Der einzige richtige Neuzugang, der auf vorangegangen Veröffentlichungen Schuldiners nicht zu hören war, ist Tim Aymar, welcher den Gesang übernahm.

Eine Gitarrenmelodie, wie sie nur aus der Feder des Bandkopfes stammen kann, eröffnet den Opener „Consumed“. Sofort fällt auf, dass Steve DiGiorgios virtuos gespielter Bass eine größere Rolle im Sound einnimmt, als es gemeinhin üblich ist. Schon in den ersten Sekunden legt dieser eine derart geniale Bassline hin, wie man sie selten hört. Auch die restlichen Musiker liefern brillante Arbeit ab: Vertrackte Rhythmen und rabiat wechselnde Geschwindigkeiten reichen sich die Hand und prägen den Song, ohne dabei die Melodie zu vernachlässigen. Letztere rückt mehr ins Rampenlicht als auf „The Sound Of Perseverance“. Dazu trägt natürlich auch der Umstieg auf Aymars Klargesang bei. Dieser lässt auch bedeutend mehr Emotionen und Dramatik zu. Der Opener ist ein verdammt starkes Lied und steht stellvertretend für den Rest der Platte. Egal ob das mitreißende „When The Link Becomes Missing“ oder das mit einem genialen und für Chuck typischen Gitarrenspiel eröffnenden „Cut Down“, diesem Album fehlt es an nichts. Oben drauf setzte man eine Produktion, wie sie vorbildlicher nicht sein könnte: ein klarer Sound und jeder Zeit gut lokalisierbare Instrumente. Wie schon angedeutet hört man beispielsweise den Bass gut heraus, welcher nicht stur den Gitarren folgt, sondern eigene Details in das Gesamtbild einstreut. Auch textlich wird natürlich wieder einiges geboten, Hobbyanalysten können hier einige Zeit einplanen und freudig den philosophischen Texten frönen. Der einzige Makel ist der gegen Ende etwas langgezogene Titeltrack, aber diese kleine Krittelei kann man bei all den restlichen Qualitäten getrost vernachlässigen.

Wie schade, dass man keine weiteren Alben mehr aus der Hand Schuldiners erwarten kann, denn nach der DEATH-Ära war die Luft noch lang nicht raus. Auch wenn „The Fragile Art Of Existence“ in meinen Augen nicht sein bestes Album war, so verdient es doch einen Ehrenplatz in den Regalen Liebhaber progressiver Klänge. Bleibt nur noch abzuwarten, ob „When Man And Machine Collide“ noch irgendwann fertig gestellt wird, denn trotz einiger Meldungen der daran beteiligten Musiker gibt es schon lange keine konkreten Fortschritte zu vermerken.
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