Dust Bolt - Violent Demolition

Dust Bolt - Violent Demolition
Thrash Metal
erschienen am 27.07.2012 bei Napalm Records
dauert 41:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Opulence Contaminated
2. Violent Absolution
3. March Thru Pain
4. Shattered By Reality
5. Toxic Attack
6. Into Madness
7. (When Thy Shall Come) Oblivion
8. Pleasure On Illusion
9. Deviance

Die Bloodchamber meint:

Hergehört und aufgepasst, ambitionierte Jungspunde allerorten, so wie bei DUST BOLT wird es gemacht! Vier Jahre lernen und arbeiten bis zur ersten EP, nochmal zwei Jahre Erfahrung sammeln bis zum Debütalbum und schon steigen die Chancen auf eine Granate wie „Violent Demolition“ beträchtlich. Das ist zumindest die naheliegende Erklärung für dieses Geschoss aus bayrischen Landen und ja, die Militärmetaphorik ist hier angebracht, lässt der Staubbolzen doch keinen Stahlhelm auf den unfrisierten Schädeln ruhen.

Ein bisschen Bay Area hier, etwas Ruhrpott da, ein Schuss MUNICIPAL WASTE (nicht nur auf dem Cover) und Konsorten obendrauf und heraus kommt neun Mal einwandfreie Thrash Unterhaltung, an der man einfach „good old friendly violent fun“ hat. Eingebettet in eine eher trockene Produktion, die in wenigen Fällen das Blech am Schlagzeug etwas überrepräsentiert (titelgemäß in „Shattered By Reality“), zömmeln die vier jungen Burschen mit ebenso viel Leidenschaft wie Plan drauf los. Das Gefühl für zumindest mitreißende Rufe in den Refrains ist bereits gut ausgeprägt („Violent Abolition“, „Toxic Attack“), und wird von der ganz schön kratzigen Stimme von Sänger Lenny klasse in Szene gesetzt. Wie der Kerl erst in einigen Jahren, nach ausgeprägtem mit der Band um die Häuser ziehen, klingen wird, mag man sich bei der jetzt schon vorhandenen Räudigkeit kaum ausmalen…

Ein weiterer Trumpf von DUST BOLT sind die, mit Verlaub, geilen Gitarren, die neben zahlreichen messerscharfen Gewitterattacken mit sowohl im Tempo als auch im Charakter variantenreichen Soli überzeugen. Überhaupt ist „Violent Demolition“ bei allem Rowdytum ausreichend abwechslungsreich, um weder beim ersten noch beim fünften Durchgang auch nur einen Moment durch zu viel Gleichförmigkeit oder Ähnliches zu langweilen. Stattdessen genießt man es, ständig mehr oder weniger heftig die Keule über den Schädel gezogen zu bekommen und auch mal von einem schräg klingenden Liedanfang überrascht zu werden („Pleasure On Illusion“).

Sehr gelungene Platte, die bei vielen älteren Hasen qualitativ problemlos mithalten kann und Lust auf mehr (vor allem Liveauftritte!) macht. Chapeau an DUST BOLT für diese reife Leistung, außerdem muss man eine Platte, deren erstes Wort ein kräftiges „Go!!!“ ist, einfach mögen.
-