Gigantor - G7!

Gigantor - G7!
Punk
erschienen am 07.02.2005 bei Golf Records
dauert 45:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. King Of The Quickies
2. Trip To Mars
3. (G.T.) Hit The Road Again
4. Is It 'Cos I'm Cool
5. Watch The Angels Fall
6. Pizza Ramone
7. If It Pops It Drops
8. Falls Count Anywhere
9. No More No Drugs
10. Imaginary Girl
11. Beelzebubblebath
12. Who Will Save Rock'n'Roll ?
13. Remember Forever
14. No More No Drugs (Torso Remix)
15. No More No Drugs (So Phat! Remix)

Die Bloodchamber meint:

Die Band GIGANTOR aus Hannover existiert bereits seit 1991 und hat schon diverse Alben (ich tippe jetzt einfach mal auf sechs) sowie nen ganzen Arsch voll Seven Inches, Split Singles und EPs veröffentlicht – seltsam, daß mir die Truppe bis jetzt absolut kein Begriff war. Zwar bin ich im Punkrock Sektor nicht mehr so richtig auf dem Laufenden, aber trotzdem komisch.
Naja, wie dem auch sein, „G7!“ heißt jedenfalls der neueste Full Lenght Streich aus Niedersachsen. Die Scheibe enthält so was Ähnliches wie Punkrock, allerdings nur, wenn man da bei der Einordnung beide Augen ganz fest zudrückt, denn im Grunde zocken GIGANTOR lupenreinen Pop, der halt nur etwas schneller als gewöhnlich ist und ein paar schrammelige Gitarren vorweisen kann. Sid Vicious oder Joey Ramone würden sich im Grabe umdrehen, aber darüber wollen wir an dieser Stelle mal keine Grundsatzdiskussion entfachen.
Tatsache ist, daß GIGANTOR recht flotten Gitarrenrock bieten, der mit einer dicken Portion Zuckerguß überzogen ist und ebenso wie die Produktion ohne Ecken und Kanten aus den Boxen quillt. Die Gitarren sind völlig zahnlos, und Sänger Gagu hat den Plüsch wirklich mit Löffeln gefressen, so nett flötet er ins Mikro. Somit steht die Truppe in einer Reihe mit Bands wie z.B. den Donots und ist in etwa so gefährlich wie ein Glas Milch.
Aber auch das soll jetzt hier mal nicht interessieren, denn die Frage ist ja, ob die Jungs in ihren engen Genregrenzen guten Stoff abgeliefert haben. Hier kann man mit einem beherztem „Jein !“ antworten, denn so richtig vom Hocker haut „G7!“ eigentlich nicht. Klar haben GIGANTOR ein paar fluffige Up Tempo Stücke mit Potential am Start, z.B. „King Of The Quickies“, „Trip To Mars“, „Remember Forever“ oder die witzige Ramones Hommage „Pizza Ramone“, aber im Endeffekt knallen auch diese Stücke nicht so richtig gut rein, da gibt es selbst bei der nationalen Konkurrenz wesentlich besseres und eingängigeres Material. Neben einigen unspektakulären Songs, die einfach nur so dahinplätschern, gibt es mit dem miesen „No More No Drugs“ und der obligatorischen UND überflüssigen Depri Ballade „Imaginary Girl“ zudem noch gleich zwei Totalausfälle zu beklagen, von den indiskutablen Bonus Remix Tracks gar nicht zu reden.
Besonderes Augenmerk sollte man daher vielleicht noch auf die zwei gelungenen Coverversionen „Is It ’Cos I’m Cool“ (Mousse T.) und „Who Will Save Rock’n’Roll ?“ (Dictators) richten, zumal letztere immerhin Gastvocals von Olga (The Toy Dolls), Oberarzt Bela B. sowie Doro Pesch (!) vorweisen kann und auch das coole KISS Outro nicht von schlechten Eltern ist.
Unterm Strich ist „G7!“ aber doch ne recht durchwachsene Scheibe mit ein paar Highlights, die in ihrem Genre kaum für Aufsehen sorgen dürfte. Leute, die schnellen Gitarrenpop für Punk halten, könnten eventuell aber trotzdem Gefallen an dem Teil finden.

Band-Profil

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