Khors - Wisdom Of Centuries
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Through the Clouds of the Past
2. Black Forest's Flaming Eyes
3. The Last Leaves
4. Where the Grandeur of Mountains Embrace the Space
5. Horizons Glassy
6. Wisdom of Centuries
7. Only Time Will Take It Away
8. Twilight
Die Bloodchamber meint:
Rezensiert man vorzugsweise Black Metal, begibt man sich unweigerlich in ein Minenfeld. In keinem Subgenre des Metal tummeln sich sonst so viele Spinner, die ihre Musik als politisches Propagandainstrument missbrauchen. Schönheit und Idiotie liegen hier nah beieinander. Und ganz besonders haarig wird es, wenn man den Blick gen Osten schweifen lässt. Kharkiv in der Ukraine ist eine Stadt mit einer sehr ausgeprägten Szene, aus der in musikalischer Hinsicht herausragende Musik kommt, aber der braune Sumpf ist dort mindestens ebenso ausufernd. Neben den grandiosen DRUDKH und einer Reihe von Bands, über die wir hier aus gutem Grund nicht weiter berichten, kommt aus besagter Stadt auch die Truppe KHORS, die mit ihrem fünften Album einen großen Schritt in Richtung Internationalität gemacht hat, weil sie sich einen Deal mit Candlelight Records angeln konnten.
Allein das Label lässt darauf schließen, dass wir es mit einer Truppe zu tun haben, die sich abseits der politisch extremen Irrwege befindet. Und auch wenn es bei den Bandmitgliedern durchaus Überschneidungen mit ideologisch dubiosen Bands gibt, so stehen KHORS doch abseits davon. Die Band sieht sich selbst als unpolitisch und ähnlich wie bei DRUDKH geht es vorrangig um die Liebe zur Natur. Das einzige Braun, das hier besungen wird, findet sich in Wald und Flur und nicht im Wahlprogramm.
Es ist keine Überraschung, dass man KHORS auf „Wisdom of Centuries“ ihre Herkunft deutlich anhört. Wer nordisches und kaltes Geballer haben will, möge anderswo suchen. Das hier ist zutiefst stimmungsvoller, melodischer und geradezu romantisch anmutende Musik, bei der es gar nicht darauf angelegt wurde, übermäßig extrem zu sein. Natürlich finden wir alle Kennzeichen handelsüblichen Schwarzmetalls. Doch KHORS überzeugen grade durch ihre verhältnismäßig sensible Auslegung des Genres. Mittleres Tempo herrscht vor, immer wieder flirren melancholische Melodien durch die Songs und stetige Tupfer aus dem Keyboard unterstützen die Atmosphäre, ohne sie zu dominieren oder in Richtung Kitsch zu rücken. Dazu ist die Produktion sehr differenziert und druckvoll geraten.
Einen Haken hat „Wisdom of Centuries“ aber auch. 39 Minuten Spielzeit sind komplett in Ordnung, aber letztlich beinhaltet das Album nur vier vollwertige Songs. Die restlichen vier Nummern sind Intro, Outro und ein Mittelteil, der aus zwei Instrumentalen besteht. „Horizons Glassy“ ist hübsch und würde allein auch passen, aber das vorangehende „Where The Grandeur Of Mountains Embraces The Space“ ist eindeutig zu viel. Es ist wirklich kein herausragendes Stück und besonders das Doppelpack in der Mitte hemmt den Fluss des Albums deutlich. So bleibt doch der Eindruck hängen, dass die vier ausgezeichneten Songs mit zu viel Füllmaterial auf Albenlänge gestreckt wurden. Schade, denn für jeden Liebhaber epischen und melancholischen Black Metals bieten KHORS eine Reihe sehr schöner Momente.
Allein das Label lässt darauf schließen, dass wir es mit einer Truppe zu tun haben, die sich abseits der politisch extremen Irrwege befindet. Und auch wenn es bei den Bandmitgliedern durchaus Überschneidungen mit ideologisch dubiosen Bands gibt, so stehen KHORS doch abseits davon. Die Band sieht sich selbst als unpolitisch und ähnlich wie bei DRUDKH geht es vorrangig um die Liebe zur Natur. Das einzige Braun, das hier besungen wird, findet sich in Wald und Flur und nicht im Wahlprogramm.
Es ist keine Überraschung, dass man KHORS auf „Wisdom of Centuries“ ihre Herkunft deutlich anhört. Wer nordisches und kaltes Geballer haben will, möge anderswo suchen. Das hier ist zutiefst stimmungsvoller, melodischer und geradezu romantisch anmutende Musik, bei der es gar nicht darauf angelegt wurde, übermäßig extrem zu sein. Natürlich finden wir alle Kennzeichen handelsüblichen Schwarzmetalls. Doch KHORS überzeugen grade durch ihre verhältnismäßig sensible Auslegung des Genres. Mittleres Tempo herrscht vor, immer wieder flirren melancholische Melodien durch die Songs und stetige Tupfer aus dem Keyboard unterstützen die Atmosphäre, ohne sie zu dominieren oder in Richtung Kitsch zu rücken. Dazu ist die Produktion sehr differenziert und druckvoll geraten.
Einen Haken hat „Wisdom of Centuries“ aber auch. 39 Minuten Spielzeit sind komplett in Ordnung, aber letztlich beinhaltet das Album nur vier vollwertige Songs. Die restlichen vier Nummern sind Intro, Outro und ein Mittelteil, der aus zwei Instrumentalen besteht. „Horizons Glassy“ ist hübsch und würde allein auch passen, aber das vorangehende „Where The Grandeur Of Mountains Embraces The Space“ ist eindeutig zu viel. Es ist wirklich kein herausragendes Stück und besonders das Doppelpack in der Mitte hemmt den Fluss des Albums deutlich. So bleibt doch der Eindruck hängen, dass die vier ausgezeichneten Songs mit zu viel Füllmaterial auf Albenlänge gestreckt wurden. Schade, denn für jeden Liebhaber epischen und melancholischen Black Metals bieten KHORS eine Reihe sehr schöner Momente.