Vinum Sabbatum - Bacchanale Premiere

Vinum Sabbatum - Bacchanale Premiere
Doom Metal / Progressive Rock
erschienen am 24.08.2012 bei Eyes Like Snow
dauert 45:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Earthrise
2. Gospel Of Mary
3. Tombstone Rider
4. In And Out Of Faith
5. The Devil's Cradle
6. Culdremme
7. Vinum Sabbatum

Die Bloodchamber meint:

Okkult-Rock, Proto-Doom und 60s/70s-Retro-Sounds ohne Ende. Seit einigen Jahren sprießen solche Bands wie Pilze aus dem Boden und dazu gehören auch VINUM SABBATUM auf Finnland. Seit 2009 sind die fünf Herren unterwegs und haben bereits ein Jahr nach ihrer Gründung ein Demo mit dem Titel "Songs From the Convent" veröffentlicht. Das ist auf derart viel Gegenliebe gestoßen, dass sich das Label Eyes Like Snow entschieden hat, die Band unter Vertrag zu nehmen, das Erstwerk als EP noch mal auf den Markt zu bringen und ihnen ein reguläres Debüt in voller Länge zu ermöglichen. Das ging schneller, als man denkt und seit Ende August ist "Bacchanale Premiere" zu haben.

Beim farbenfrohen Cover angefangen, das in der CD-Version übrigens im A5-Format vorliegt, findet sich hier alles, was man als Fan von Bands wie WITCHCRAFT oder BLOOD CEREMONY wünscht. Es wird analog, warm und mit schwerer Bluesnote eine dunkle und leicht nostalgische Stimmung erzeugt, die ihre Einflüsse wie BLACK SABBATH oder DEEP PURPLE an keiner Stelle verleugnet. Man geht dabei eher getragen vor, was von den durchweg vorhandenen Orgelklängen schon unterstrichen wird. Das Material ist durchweg griffig und und eingängig. Wenn man sich auch noch an Janne Salos Stimme gewöhnt hat, die eine ganze Menge Pathos verströmt, kann man sich mit "Bacchanale Premiere" durchaus anfreunden. Besonders wenn die Herbstwinde wehen, wirkt der charmante Retro-Sound wie ein kleiner musikalischer Taschenofen. Und das große Finale, das vom überlangen Stück "Vinum Sabbatum" gebildet wird, schließt den Reigen gelungen ab und setzt dabei eine ordentliche psychedelische Note.

Es ist zu erwarten, dass so mancher, der diesem Retro-Boom kritisch gegenüber steht, mehr als einen Kritikpunkt an VINUM SABBATUM finden wird. Der Sound ist manchmal ein wenig dünn, andere Bands haben mehr Tiefgang und / oder Hitpotenzial und so weiter und so fort. Natürlich kann man die Frage stellen, warum man künstlerisch so fundamental am Rock von vor 40 Jahren anknüpfen sollte. Aber wenn dabei gute Musik rauskommt, ist mir das Argument genug. Und gut ist "Bacchanale Premiere" auf jeden Fall, wenn auch nicht mehr. Der Genrefan findet hier zumindest ein Album, das er öfters mal auspacken wird und bedenkt man das Alter der Band, so ist hiermit ein solider Grundstein für eine spannende Zukunft gelegt worden.
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