Suicide Watch - Global Warning

Suicide Watch - Global Warning
Thrash Metal
erschienen in 2005 bei Mausoleum
dauert 37:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Flesh And Blood
2. The Truth About Lies
3. The Devil Rides Out
4. By The Time You Read This ... I Will Be Dead
5. The Despair Of Another Dawn
6. Global Warning
7. Death In Triplicate
8. Virus (Inside Us)
9. In The Mouth Of Madness
10. Inexorable
11. The Broken Back Of Democracy
12. Tomorrow We Rule The World
13. Night Winter Death

Die Bloodchamber meint:

Bei „Global Warning“ hat man irgendwie den Eindruck, daß es SUICIDE WATCH ganz schön eilig hatten. Nicht nur daß lediglich fünf der dreizehn Tracks die 3-Minuten-Grenze knacken, auch die Aufnahmezeit spricht Bände : fürs Einspielen, Abmischen und das anschließende Mastering stehen lediglich vier Tage auf der Studiorechnung. Heidewitzka, Herr Kapitän ! Das nenn ich mal Tempo.
Dem Debütalbum der Engländer merkt man das allerdings auch an, denn für die gewonnene spontane Power muß man auch einige produktionstechnische Mängel in Kauf nehmen, die sich erster Linie auf den Gitarrensound ausgewirkt haben, der alles in allem doch ziemlich dünn daherkommt – nicht gerade toll bei ner Thrash Platte.
Wobei, so hundert Prozent Thrash ist das hier nicht, denn SUICIDE WATCH haben ihre Wurzel im englischen Hardcore (die Rhythmussektion zockte z.B. vorher bei den Metalcore Helden Stampin’ Ground), was man speziell bei den Vocals deutlich heraushört, denn neben hektischem Gekreische, Mille-artigen Krächzern und purem Gebelle ist ein Großteil der Gesangslinien von typischen Hardcore Shouts geprägt, was besonders Puristen nicht gefallen wird. Das Songwriting orientiert sich dagegen sehr wohl am klassischen Euro Thrash (das Drumsolo in „Virus (Inside Us)“ ist z.B. 1:1 von Kreators „Terrible Certainty“ geklaut), ohne dabei allerdings große Akzente zu setzen. Die Truppe bolzt hauptsächlich straight und schnell durch das Material, verzichtet aber auf nötige Abwechslung in From von Gitarrensoli oder nachvollziehbaren Nackenbrecher Breaks. So bleibt das Energielevel zwar konstant am Limit, erzeugt aber dennoch keinerlei durchschlagende Wirkung. Ein paar kleine Highlights wie unter anderem den Titeltrack, der allerdings auch von Biohazard stammen könnte, gibt es zwar schon, aber letztlich klingt auf „Global Warning“ doch zu vieles gleich.
Ein Lob gebührt der Band allerdings für die ambitionierten, gesellschaftskritischen Texte, die in der Tat ausgesprochen gut zum Ed Repka Coverartwork (u.a. Megadeth, Nuclear Assault) passen. Da man sich für Lyrics aber nichts kaufen kann, wenn die Mucke nicht stimmt, gibt’s hier leider nur 5,5 Punkte.
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