Trail Of Murder - Shades Of Art

Trail Of Murder - Shades Of Art
Power Heavy Metal / Hard Rock
erschienen am 26.10.2012 bei Metal Heaven
dauert 52:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Shades Of Art
2. Carnivore
3. Lady Don't Answer
4. Mab
5. I Know Shadows
6. Your Silence
7. Higher
8. The Song You Never Sang
9. Nightmares I Stole
10. Child Of Darkest Night
11. Some Stand Alone
12. My Heart Still Cries

Die Bloodchamber meint:

TRAIL OF MURDER sind ein bisher recht unbeschriebenes Blatt in der Metal-Szene, mit „Shades Of Art“ veröffentlichen sie nun aber auch erst ihr Debütalbum. Wirft man jedoch vor einer ersten Hörprobe einen Blick in die Vitae der beteiligten Musiker, so bekommt man schnell eine Idee davon, wohin die Mordspuren führen könnten, fallen in den Lebensläufen doch Namen wie BLOODBOUND, TAD MOROSE, PYRAMAZE oder auch MORGANA LEFAY. Da kommt beim aufmerksamen Bloodchamber-Leser natürlich die Frage auf: Handelt es sich hier etwa um klassischen „Cobra Metal“, einem von Kollege Salomon in Kooperation mit dem Kollegen Bach aus der Taufe gehobenen Genre?

Es deuten jedenfalls einige Charakteristika darauf hin. Musikalisch werden neben Parallelen zu den bereits genannten Bands Einflüsse von weiteren Power Metal-Bands deutlich. So kann der Hörer schon mal das Gefühl bekommen, dass TRAIL OF MURDER am liebsten mit dezenter KAMELOT-Dramatik durch BRAINSTORM-Gebiet stampfen. Wie der eröffnende Titeltrack, „Higher“ oder auch „Some Stand Alone“ zeigen, können es die Schweden aber auch ein bisschen flotter und beschwingter. Ansonsten gilt: ob Heavy Metal-Stampfer wie „Carnivore“ oder melodisch-metallischer Hard Rock à la „Mab“ – am liebsten bewegen TRAIL OF MURDER sich durch Mid-Tempo-Gefilde. Doch welchen Pfad sie auch einschlagen, fast jeder der Songs hat Hymnen-Potential.
Das ist natürlich vor allem ein Verdienst des Sängers. Mit Urban Breed haben TRAIL OF MURDER nämlich einen ausgezeichneten Power Metal-Sänger mit einer klaren, kräftigen Stimme am Start, der es dem Hörer auch deshalb leicht macht, ihn zu mögen, da er dankenswerterweise nie in nervtötenden Eunuchenregionen herumjodelt. Dass die Gitarristen einen hervorragenden Job abliefern, wird ebenso schnell klar – die Riffgeschütze werden nie so schwer aufgefahren, dass nicht auch AOR-Fetischisten Gefallen finden könnten an „Shades Of Art“, sind aber auch für Heavy Metal-Puristen in keinster Weise zu seicht. Dazu runden immer wieder schöne Soli das positive Gesamtbild ab.

Das Prädikat „Cobra Metal“ kann ich TRAIL OF MURDER zwar nicht verleihen, dafür hätten die Schweden doch öfter mal das Gaspedal durchdrücken und auch mal den Ritt auf der Doublebass wagen müssen. Nichtsdestotrotz ist „Shades Of Art“ ein erfreulich klischeearmes Album, das Rockern und Metalheads, die es gerne melodisch mögen, gleichermaßen gut reinlaufen dürfte. Denn ein Album ohne Ausfälle, dafür aber mit Hymnen wie dem Titeltrack, „I Know Shadows“ oder „Child Of Darkest Night“ macht schlichtweg Spaß.
-