Aarni - Bathos

Aarni - Bathos
Doom Metal
erschienen am 17.11.2004 bei Firedoom
dauert 65:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ονειροσκόπος
2. Squaring The Circle
3. Quinotaurus (Twelve Stars In Sight)
4. Kivijumala
5. I.T.R.I.O.L.
6. The Thunder, Perfect Mindfuck
7. Mental Fugue
8. Niut Net Meru
9. Kesäyö

Die Bloodchamber meint:

Der Ersteindruck dieses Albums geschieht gezwungenermaßen visuell. Knallbuntes Pilzcover, und auch im Booklet selbst nur Abbildungen von sprechenden Fröschen, Sonnen oder ähnlichen obskuren Dingen. Dies alles lässt auf einen ebenso bunt gemischten Drogencocktail schließen, den ich in dieser Form mit Sicherheit nicht kennen lernen möchte.

AARNI ist ein Projekt aus Finnland, und besteht im Grunde nur aus Markus Marjomaa, der auf „Bathos“ sämtliche Instrumente selbst bedient. Da der Kerl aber ein Freak zu sein scheint, kommen auf dem Album auch seine anderen Persönlichkeiten mit so illustren Namen wie Doomintroll oder Rhesus Christ zum Auftritt. Interessanterweise hat der Mann dann auch kurzerhand die Suad of Untroo Doom gegründet (als Opposition zum Circle of True Doom) und kokettiert auch noch mit sämtlichen gängigen Underground Klischees, dass es einfach cooler nicht mehr geht.

Doch was bietet und AARNI nun musikalisch. Nun, diese Frage ist schwer zu beantworten. Im Grunde genommen ist die Grundzutat Doom. Dazu gesellen sich dann aber auch Einflüsse aus dem psychedelischen, Ambient, Folk, und vielen anderen Spartenbereichen, die das ganze zu einer einzigartigen Mischung machen. Das erstaunliche daran ist, dass es der Herr hierbei geschafft hat alles nachvollziehbar bleiben zu lassen, sodass das Album trotz der Vielfalt in sich geschlossen ist, und nicht nur aus losen Versatzstücken verschiedener Stilrichtungen besteht. Gesanglich bekommt man von netten Chören, über schönen cleanen Gesang, bis hin zu sehr tiefen Brummtönen alles geboten was die Stimmbänder hergeben. Atmosphärische Spektrenvielfalt ist dem kranken Finnen auch kein Fremdwort, sodass man zeitweise sehr chillig zu Werke geht, etwas später aber wieder die pure Verdammnis zu spüren bekommt, und wieder etwas später in warmen Farbengetränkten Sphären umherschwebt. Wie die verheißungsvollen Songtitel schon aufzeigen, sind die Lyrics mehr als abgedreht – absolut starker Tobak. Leicht verdaulich ist was anderes.

„Bathos“ aber ist eine musikalische Reise in Traumwelten, die ich als Musikliebhaber nicht missen möchte. Ein wenig Mut zur Grenzüberschreitung gehört schon dazu, doch wer einmal in der Welt von AARNI war, wird sie nicht mehr verlassen wollen.
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