Abraham - The Serpent, The Prophet & The Whore
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Start With A Heartbeat
2. Man The Serpent
3. The Great Dismemberment
4. New King, Dark Prophet
5. This Is Not A Dead Man, Yet
6. Carcasses
7. The Chymical Fiance
8. Dawn
Die Bloodchamber meint:
Einen Angriff auf die Hörnerven, -gewohnheiten und die geistige Gesundheit von (Normal-)Musikhörern fahren ABRAHAM auf ihrem Zweitwerk. Die Schweizer, die sich in punkto vielsagende Albumtitel nahtlos neben ihre Landsleute KRUGER und ZATOKREV stellen, leisten das allerdings nicht durch fehlende Kunstfertigkeit, sondern durch die musikalische Konstruktion von diversen Verzweiflungs- und Schmerzszenarien, die einem wahlweise wie ein Sandsturm ins Gesicht schmirgeln („Start With A Heartbeat“) oder allein in der Salzwüste zum Verrotten zurücklassen („Carcasses“).
Basierend auf Werk eines möglicherweise fiktiven Schriftstellers, ist „The Serpent, The Prophet & The Whore“ eines der hoffnungslosesten Alben, das mir seit langer Zeit untergekommen ist. Das liegt zum einen an dem speziellen Gitarrenklang, der bewusst auf Abweisung getrimmt scheint, ohne zwangsläufig auf die in diesem Spannungsfeld beliebte Karte der Dissonanz zu setzen bzw. sich darauf zu verlassen. Zum anderen klingen die Vocals selbst in ansonsten ruhigen Momenten gestresst und angespannt, was auf Albumdauer alles andere als unstrapaziös ist.
Auch ohne hasserfüllte Raserei oder auf der Bühne zur Schau gestellte persönliche Probleme hat das etwas Schwarzmetallisches, allerdings vermisst man hier und da klarer gesetzte Spannungsmomente, weil diese bei ABRAHAM eher durch Weglassung von Geschwindigkeit, Teilen des Instrumentariums oder des Gesangs (über längere Phasen neben „Carcasses“ auch in „This Is Not A Dead Man, Yet“) kreiert werden. Eigentlich eine naheliegende und plausible Idee, bedenkt man die intensive Beschallung, der man ansonsten ausgeliefert ist, doch leider wird auf diese Weise weniger Anziehungskraft generiert, als der „The Serpent, The Prophet & The Whore“-Ödnis gut tun würde. Spezialisten dürfen ihr Glück mit ABRAHAM versuchen, wer hingegen Wärme oder positive Emotionen in seiner Musik braucht, macht einen weiten Bogen um diesen Kühlschrank.
Basierend auf Werk eines möglicherweise fiktiven Schriftstellers, ist „The Serpent, The Prophet & The Whore“ eines der hoffnungslosesten Alben, das mir seit langer Zeit untergekommen ist. Das liegt zum einen an dem speziellen Gitarrenklang, der bewusst auf Abweisung getrimmt scheint, ohne zwangsläufig auf die in diesem Spannungsfeld beliebte Karte der Dissonanz zu setzen bzw. sich darauf zu verlassen. Zum anderen klingen die Vocals selbst in ansonsten ruhigen Momenten gestresst und angespannt, was auf Albumdauer alles andere als unstrapaziös ist.
Auch ohne hasserfüllte Raserei oder auf der Bühne zur Schau gestellte persönliche Probleme hat das etwas Schwarzmetallisches, allerdings vermisst man hier und da klarer gesetzte Spannungsmomente, weil diese bei ABRAHAM eher durch Weglassung von Geschwindigkeit, Teilen des Instrumentariums oder des Gesangs (über längere Phasen neben „Carcasses“ auch in „This Is Not A Dead Man, Yet“) kreiert werden. Eigentlich eine naheliegende und plausible Idee, bedenkt man die intensive Beschallung, der man ansonsten ausgeliefert ist, doch leider wird auf diese Weise weniger Anziehungskraft generiert, als der „The Serpent, The Prophet & The Whore“-Ödnis gut tun würde. Spezialisten dürfen ihr Glück mit ABRAHAM versuchen, wer hingegen Wärme oder positive Emotionen in seiner Musik braucht, macht einen weiten Bogen um diesen Kühlschrank.