No Sign Of Life - Embrace Your Demons

No Sign Of Life - Embrace Your Demons
Modern Metal
erschienen am 30.11.2012 bei Mighty Music
dauert 39:53 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ghost
2. Walls Melt Down
3. Nothing To Say
4. Enemies Of Choice
5. Behind The Scenes
6. Sympathetic
7. Embrace Your Demons
8. Meaning Of Life
9. The Wounds Of Nature
10. Light At The End Of The Tunnel

Die Bloodchamber meint:

Innere Dämonen sind alles andere als ein ungewöhnliches Thema für Liedtexte, dennoch darf man bei NO SIGN OF LIFE gerne zwei Mal darüber nachdenken, hat der Kern der Band, die Gebrüder Ström und seit Ende des Gründungsjahres 2006 Bassist Juuso Timonen, doch in diesen sechs Jahren schon einige Gitarristen verschließen und steht auch aktuell, zur Veröffentlichung des ersten Albums bei einem Label, wieder komplett ohne feste Gitarristen da. Immerhin einen Livemann haben die jungen Finnen inzwischen engagiert, so dass der Bühnenpräsentation von „Embrace Your Demons“ nicht viel im Weg steht.

Die einzige noch bestehende Hürde bleibt die Musik, denn einerseits verstehen NO SIGN OF LIFE ihr Handwerk und sind spielerisch fit. Andererseits fehlt ihnen eine eigene, in sich geschlossene Identität fast vollständig. Es gibt praktisch kein Lied auf „Embrace Your Demons“, in dem nicht das ein oder andere mehr oder weniger brandheiße Eisen aus Übersee ziemlich deutlich durchschimmert. Zwar reicht die Bandbreite von STONE SOUR über AVENGED SEVENFOLD bis zu LAMB OF GOD, gerne auch in ihrer roheren Form, und Anflügen von AS I LAY DYING, doch nur weil NO SIGN OF LIFE wenig Wert auf Breakdowns legen, ergibt das keine große kreative Eigenleistung. Immerhin muss man die Leistung von Sänger Antti Ström loben, der mehreren der bekannten Amerikaner, scheinbar ohne allzu viel Mühe, recht nahe kommt. Weniger zerfahren wirkt das Album dadurch aber nicht, zu unterschiedlich sind die Charaktere, die sich unter dem einen Hut versammeln, so dass etwas funkiges Geplänkel wie in „Ghost“ und die Titeltrack-Akustikballade weniger Farbtupfer und mehr Fremdkörper sind.

So steht man am Ende da und will das alles ganz doof finden, das hat nur einen Haken: Die Jungs sind in dem, was sie machen, einfach zu gut und übertragen Schablonen nicht 1:1, sondern sind nur deutlich „inspiriert“. Weil sie außerdem keine gezielt zusammengestellte Plastikband mit Quotenschönheit sind, was bei dem Sound nicht ganz unmöglich wäre, und „Embrace Your Demons“ auch beim fünften Durchlauf eine angenehme Geschmeidigkeit hat, zeigt der Daumen dieses Mal (noch) nach oben, zumal man jungen Musikern meiner Meinung nach eine gewisse Zerrissenheit ruhig zugestehen darf. Für die Zukunft sollten NO SIGN OF LIFE sich jedoch dringend überlegen, wohin sie wollen und wie sie das mit eigenem Charakter füllen.
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