Helreidh - Fragmenta
Progressive Metal / Progressive Rock
erschienen am 09.11.2012 bei Pure Prog Records
dauert 45:20 min
erschienen am 09.11.2012 bei Pure Prog Records
dauert 45:20 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Exordium: Fragmenta
2. In Hoc Signo Vinces
3. Ex Visionibus ... Fatus
4. Orfeo's Lament
5. Exile (We Mot Delen Ato)
6. Shades Of My Untimely Autumn
7. Zep Tepi
8. Congedum: Whispers From Outer Space
Die Bloodchamber meint:
Bei einer italienischen Band, die das alte isländische Wort für „Reise in die Unterwelt“ als Namen gewählt hat, wird die Alarmglocke in so manchem Hinterkopf schrillen, was selten so unangebracht gewesen sein dürfte wie bei den wiederbelebten HELREIDH. Die zwei Urmitglieder Yorick an der Gitarre und Luca am Schlagzeug haben nämlich nicht nur eine kompetente neue Mannschaft zusammengestellt, sondern mit ihnen zusammen auch ein faszinierendes, von großer emotionaler Tiefe geprägtes Progressive Metal / Rock Album geschrieben und aufgenommen.
„Fragmenta“ erzählt keine durchgehende Geschichte, stattdessen fungiert der mythische Sänger und Dichter Orpheus als Bindeglied der sechs zwischen Ein- und Ausleitung befindlichen Episoden. Obwohl die verschiedenen Kapiteln hinreichend unterschiedlich ausgefallen sind, eint sie das Vermitteln von Stimmungen als Leitmotiv, wobei HELREIDH besonders in den besungenen Passagen einen recht erzählerischen Ansatz verfolgen. Das kommt der schönen, jedoch leicht fragilen Stimme von Max Bastasi entgegen, der eher den Minnesänger gibt als voluminösen Donnerhall zu beschwören. Bei „Orfeo’s Lament“ und „Shades Of My Untimely Autumn“ lustwandelt er dabei, akustisch untermalt, nah an der Kitschgrenze, doch drückt er so viel berührendes Leid aus, dass man das in diesen Fällen (ausnahmsweise) eher begrüßt als zu verurteilen. Wer nah am Wasser gebaut ist, sollte entsprechend vorsorgen…
Bemerkenswert an HELREIDH ist weiterhin, dass sie zu den Bands gehören, die nicht zig Noten und Taktfolgen brauchen, um progressiv zu klingen und zu sein. Man kann dem Geschehen problemlos folgen und sieht den Mailändern gleichzeitig mit leichter Verzückung dabei zu, wie sie ein immer dichter werdendes Geflecht weben, aus dem man sich irgendwann kaum noch lösen kann. Dass das dennoch gelingt, liegt zum einen am bisweilen eine Nuance zu weltraumigen Keyboard, das gerne öfter so irdisch nach Piano hätte klingen dürfen wie in „Orfeo’s Lament“ oder „Ex Visionibus…Fatus“, und zum anderen an dem sich gen Ende minimal manifestierenden Eindruck, dass die 45 Minuten nicht komplett frei von Ideenrecycling sind.
Großartig etwas aussetzen kann man an „Fragmenta“ also nicht, dennoch sollten auch ausgewiesene Proggies erst ein paar Minuten bei Facebook probehören, weil die Kombination aus bis ins Federleichte spazierender Gitarre und schmerzerfülltem Gesang eine Schwermut in sich trägt, die man mögen muss. HELREIDH sind, mit Ausnahme des aufbauenden „Zep Tepi“, eben keine progressive Band, die wie entfesselt aufspielt, sondern wirken eher wie eine Band, die ähnlich zu SAVATAGE in den leidvolleren Momenten versucht, ihre eigenen emotionalen Fesseln nicht abzulegen, sondern sie nachfühlbar zu machen. Und das gelingt ihnen im Großen und Ganzen hervorragend.
„Fragmenta“ erzählt keine durchgehende Geschichte, stattdessen fungiert der mythische Sänger und Dichter Orpheus als Bindeglied der sechs zwischen Ein- und Ausleitung befindlichen Episoden. Obwohl die verschiedenen Kapiteln hinreichend unterschiedlich ausgefallen sind, eint sie das Vermitteln von Stimmungen als Leitmotiv, wobei HELREIDH besonders in den besungenen Passagen einen recht erzählerischen Ansatz verfolgen. Das kommt der schönen, jedoch leicht fragilen Stimme von Max Bastasi entgegen, der eher den Minnesänger gibt als voluminösen Donnerhall zu beschwören. Bei „Orfeo’s Lament“ und „Shades Of My Untimely Autumn“ lustwandelt er dabei, akustisch untermalt, nah an der Kitschgrenze, doch drückt er so viel berührendes Leid aus, dass man das in diesen Fällen (ausnahmsweise) eher begrüßt als zu verurteilen. Wer nah am Wasser gebaut ist, sollte entsprechend vorsorgen…
Bemerkenswert an HELREIDH ist weiterhin, dass sie zu den Bands gehören, die nicht zig Noten und Taktfolgen brauchen, um progressiv zu klingen und zu sein. Man kann dem Geschehen problemlos folgen und sieht den Mailändern gleichzeitig mit leichter Verzückung dabei zu, wie sie ein immer dichter werdendes Geflecht weben, aus dem man sich irgendwann kaum noch lösen kann. Dass das dennoch gelingt, liegt zum einen am bisweilen eine Nuance zu weltraumigen Keyboard, das gerne öfter so irdisch nach Piano hätte klingen dürfen wie in „Orfeo’s Lament“ oder „Ex Visionibus…Fatus“, und zum anderen an dem sich gen Ende minimal manifestierenden Eindruck, dass die 45 Minuten nicht komplett frei von Ideenrecycling sind.
Großartig etwas aussetzen kann man an „Fragmenta“ also nicht, dennoch sollten auch ausgewiesene Proggies erst ein paar Minuten bei Facebook probehören, weil die Kombination aus bis ins Federleichte spazierender Gitarre und schmerzerfülltem Gesang eine Schwermut in sich trägt, die man mögen muss. HELREIDH sind, mit Ausnahme des aufbauenden „Zep Tepi“, eben keine progressive Band, die wie entfesselt aufspielt, sondern wirken eher wie eine Band, die ähnlich zu SAVATAGE in den leidvolleren Momenten versucht, ihre eigenen emotionalen Fesseln nicht abzulegen, sondern sie nachfühlbar zu machen. Und das gelingt ihnen im Großen und Ganzen hervorragend.