Mammoth Mammoth - Volume III - Hell's Likely

Mammoth Mammoth - Volume III - Hell's Likely
Stoner Rock
erschienen am 23.11.2012 bei Napalm Records
dauert 58:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hell's Likely
2. Go
3. Bare Bones
4. (Up All Night) Demons to Fight
5. Sittin' Pretty
6. I Want It Too
7. Bury Me
8. Another Drink (Bonustrack)
9. Let's Roll (Bonustrack)
10. Weapon Of Mass Self Destruction (Bonustrack)
11. Slacker (Bonustrack)
12. The Bad Oil (Bonustrack)

Die Bloodchamber meint:

So ein MAMMOTH MAMMOTH ist nicht nur ein doppelt-dickes Ding, sondern macht es sich auch gleich auf doppelte Weise einfach: Ohne die fünf als Bonus angehängten Tracks von der Debüt-EP wäre das Labeldebüt „Vol. III – Hell’s Likely“ mit sieben Liedern auf 33 Minuten eine ziemlich schmale Angelegenheit gewesen. Außerdem haben die Australier im Riffgarten kaum fleißiger geerntet als einst die RAMONES, selbst wenn der treibende Stoner Rock keine ernsthaften Gemeinsamkeiten mit dem Punkrock der Amerikaner hat.

Die Band kostet das Reißen an Bass- und Gitarrensaiten auch dank dröhnender Sägewerkproduktion voll aus und reitet die Riffs bis die Hintern von der Dreitönigkeit wund sind, daran ändert die ein oder andere kurzzeitig eingeflochtene Melodie wenig. Über allem röhrt Mickey Tucker, als sei ihm ein -r- im Nachnamen abhanden gekommen, so dass man sich nicht wundern würde, MAMMOTH MAMMOTH im Kneipenteil einer abgelegenen Tanke spielen zu sehen, während die eingeborene Landbevölkerung ihre leeren Flaschen Blues Brother-esk gegen das schützende Gitter donnert. Davon fühlen die Musiker sich nun so angestachelt, dass sie nach einem kurzen „GO“ selbst die Schlägerei im Gastraum eröffnen, anschließend mit zerschlagenen Gesichtern und blutigen Fäusten aus dem Laden fallen und feststellen, was für ein großartiger Abend es war, den man zu gerne am nächsten Wochenende an gleicher Stelle genauso wiederholen würde.

Dagegen ist natürlich prinzipiell nichts einzuwenden, doch ebenso wie eine Schilderung deutlich weniger spannend als die direkte Teilhabe ist, ist „Vol. III – Hell’s Likely“ aus der Konserve auch massiv eintöniger als die ziemlich unmittelbare Testosteronausschüttung live unter Garantie sein sollte. Selbst wenn mal ein Riff an BLACK SABBATH erinnert (die Liedanfänge des am ehesten empfehlenswerten „I Want It Too“ oder „Bury Me“) oder ein Übergang an KVELERTAK ergibt sich daraus Nichts, was man unbedingt hören muss. Der ordentliche Versuch zu unterhalten wird anerkannt, das war es aber auch mit der Herrlichkeit. Die größte Ernüchterung kommt übrigens zum Schluss, denn die Bonustracks sind trotz dem alles erstickenden Dröhnen allesamt unterhaltsamer als der eigentliche Albuminhalt, selbst das hypnotisch-repetitive „Weapon Of Mass Self Destruction“.
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