Hanging Garden - At Every Door

Hanging Garden - At Every Door
Death Doom Metal
erschienen am 25.01.2013 bei Lifeforce Records
dauert 53:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ten Thousand Cranes
2. Ash And Dust
3. Hegira
4. Wormwood
5. At Every Door
6. The Cure
7. Evenfall
8. To End All Ages

Die Bloodchamber meint:

Nach dem selbstbetitelten Debüt von SONS OF AEON folgt nun aus dem Hause HANGING GARDEN Teil Zwei der von Lifeforce Records initiierten „Finnish Winter Invasion 2013“. Seit dem von Kollege Schönbeck nicht sonderlich wohlwollend aufgenommenen „Inherit The Eden“ sind einige Jahre ins Land gezogen, die auch ihre Spuren im Line-Up der Band hinterlassen haben. Mit dem neuen Label im Rücken soll es nun neben einer neuen Rhythmusfraktion vor allem auch der Neuzugang am Mikro richten.

Doch bringen die genannten Faktoren auch tatsächlich frischen Wind in die hängenden Gärten? Vieles scheint sich jedenfalls nicht geändert zu haben. Die acht atmosphärischen Stücke fundieren auf melodischem Death Doom, das Sextett streckt seine Fühler jedoch auch immer wieder in Richtung Gothic und selbst Post Rock aus. Das Label bringt in diesem Zusammenhang Namen wie CULT OF LUNA und SIGUR ROS ins Spiel, doch diese Trauben hängen (!) für HANGING GARDEN dann doch eine Spur zu hoch. Handwerklich ist „At Every Door“ zwar einwandfrei eingespielt, an die namhafte Konkurrenz kann man aber auf Grund zweier Faktoren nicht heranreichen: Erstens ziehen manche Passagen oder sogar ganze Songs wie der Titeltrack auch für Doom Metal zu zäh dahin, wobei HANGING GARDEN sogar verhältnismäßig oft den Weg in etwas schnellere Gefilde suchen. Zweitens können die Finnen nur selten die Emotionalität heraufbeschwören, mit denen andere skandinavische Kapellen wie KATATONIA reihenweise ihre Hörer verzaubern.

Was bleibt, ist ein Album mit den bereits genannten Tiefen, aber auch einigen Höhepunkten. Der eingängige Opener „Ten Thousand Cranes“ lässt mit sinistren Growls aufhorchen, auch das knackige „Evenfall“ weiß zu gefallen. In „Hegira“ bringen HANGING GARDEN mal ein bisschen mehr Abwechslung ins Spiel als Laut-Leise-Übergänge und das Wechselspiel von Growl- und Klargesang, indem sie den eigentlich schleppenden Song nach etwas mehr als der Hälfte der Spielzeit eine unerwartete Uptempo-Wendung nehmen lassen.

Alles in allem stellt „At Every Door“ ein ordentliches, aber überraschungsarmes Album dar, in das Fans von SWALLOW THE SUN, MAR DE GRISES sowie den bereits genannten Bands mal reinhören dürfen. Einen Pflichtkauf stellt es indes nicht dar, denn nicht jeder Death Doom-Fan, bei dem HANGING GARDEN mit „At Every Door“ anklopfen, wird sie auch hereinbitten.
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