Six Magics - Falling Angels

Six Magics - Falling Angels
Progressive Heavy Power Metal
erschienen am 20.07.2012 bei Coroner Records
dauert 60:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Another Name
2. Falling Angels
3. Rolled
4. Dreamer (B.O.M)
5. Do You Remember?
6. Sick & Tired
7. Joy Lips
8. Start Another War
9. Suicide
10. Why
11. Binsfeld
12. How To Live
13. I Know

Die Bloodchamber meint:

Power Metal muss nicht immer aus Italien kommen. SIX MAGICS aus Chile zeigen, dass es auch anders geht. Mit Frauengesang und einem vielschichtigem Mix aus diversen Stilen trumpfen sie auf....da dürfte doch für jeden was dabei sein.

Thrashig beginnt der Opener „Another Name“, doch zugleich melodisch und mit dem butterweichem Gesang von Ely Vásquez. Im weiteren Verlauf des Albums wird man noch viel mehr raushören können. Mal klassisch angehaucht, mal progressiv strukturiert oder sogar eine schnulzige Ballade. Kein Wunder, bei einer Laufzeit von rund einer Stunde ist genug Platz vorhanden, um sich komplett auszutoben. „Fallen Angels“ deswegen nur auf Power Metal zu beschränken ist vorschnell geurteilt. Progressive Metal mit einem starken Power Metal Einschlag ist die bessere Beschreibung, und Fans der alten italienischen Schule sollte das auch ein klein wenig abschrecken. Denn schreiende Screams und epische Klangwände findet man hier selten.
Jeden Song einzeln zu beschreiben ist bei dreizehn Nummern zu viel des Guten. Doch im Groben kann man das Album ganz gut in drei Abschnitte unterteilen. Anfangs dominieren definitiv die poppigen Gitarren mit ihrem leicht kratzenden Sound. Alles schön brav und unscheinbar. Zur Mitte des Albums wird es dann schon etwas gewagter. „Icy Lips“ fährt monumentale Streicher auf, gewagtere Songstrukturen und stetige Rhyhtmuswechsel finden den Weg in das Ohr des Zuhörers, ein paar wenige epische Momente inklusive. Zum Schluss hin fällt auf, dass der Grundcharakter der Songs deutlich aggressiver wird. „Binsfeld“ liegt weit abseits von den anfänglichen melodischen Passagen. Unharmonisch und gegen den Rhythmus erklingt der Gitarrensound. Ecken und Kanten werden sichtbar, gut verpackt in einer Mischung aus hart gespieltem Heavy-Progressive Sound.

Abwechslung scheint vorhanden zu sein, doch leider nicht genug, um die Laufzeit von einer Stunde komplett zu überbrücken. Trotz der vielen unterschiedlichen Charaktere hat man stets das Gefühl, das alles innerhalb von nur wenigen Tagen von einer einzigen Person geschrieben wurde. Die gut gelungene, jedoch etwas sterile Produktion tut dabei ihr übriges.
-