Mit dem „Best unsigned metal band in southern Sweden”-Preis in der Tasche gingen MASSDISTRACTION Ende 2011 labellos ins Studio, um ihr Debüt einzuzimmern, das ein knappes halbes Jahr nach dem Erscheinen in ihrer Heimat auch bei uns angekommen ist. Das ist ein kleiner Anlass zur Freude, denn die fünf jungen Herren servieren eine leckere Runde Thrash Metal, der – wie sie zurecht auch selbst feststellen - auf einer bunten Bay Area Mischung gründet.

Sollte man eine Schwäche von „Follow The Rats“ benennen, wäre es wohl das in weiten Teilen noch schmerzlich vermisste Hitgen, was damit zusammenhängt, dass Sänger Mikkjal Hansen im Vergleich zu den saftigen Riffs nicht nur im Titeltrack etwas zu trocken-kehlig bleibt, um gleichermaßen fesseln zu können. Dennoch ist ausgerechnet „Follow The Rats“ ein gutes Beispiel für das vorhandene Gefühl der Band, eine ausgewogene Balance zwischen Moshparts und Gitarrenfitschelei zu erzeugen. Und sobald Mikkjal sich an etwas Melodie wagt („Sudden Deaf“) oder gar zusätzlich noch ein wenig Backgroundunterstützung erhält („Something Violent“), reißen MASSDISTRACTION die Türen nicht nur auf, sondern stürmen unmittelbar danach auch durch. Klar, hier erinnert eine schräge Melodie mal an SLAYER und da oder dort denkt man an EXODUS, TESTAMENT und wie sie alle heißen, doch im Großen und Ganzen bietet das Album genug Abwechslung (in „Diluted“ auch mal etwas mehr in Richtung Moderne) und Eigenständigkeit, um mit deutlich hörbarer Stimme für sich zu sprechen.

Selbst wenn die Spannung nicht über die kompletten zehn Lieder gleich hoch gehalten wird, das abschließende, längste Lied „Master Manipulator“ verläuft doch ziemlich, ist „Follow The Rats“ ein vielversprechendes und schön kontrolliert aggressives Album, dem man den Debütstatus weder negativ noch positiv anhört. Sollten MASSDISTRACTION in der Lage sein, das live auch entsprechend zu präsentieren, worauf der oben angesprochene Preis hindeutet, steht den Schweden der Weg in viele Thrashherzen jetzt schon offen.