Album - Zephaniah (EP)

Album - Zephaniah (EP)
Heavy Metal
erschienen am 11.01.2013 bei High Roller Records
dauert 19:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prologue
2. Shout Of The Warrior
3. Ballad Of Zephaniah
4. When Nations Collide

Die Bloodchamber meint:

Wenige Wochen nach der Bandgründung im Jahr 2007 hatten diese Jungs nicht nur bereits alle Songs für ihr Debüt „Album“ geschrieben, sondern ebenfalls eine erste Auftrittsanfrage, aber noch keinen Namen... So hat es sich tatsächlich zugetragen und eine bessere Begründung für den außerhalb von selbstironischen Indiekreisen ziemlich mauen und nebenbei natürlich ungooglebaren Bandnamen ALBUM gibt es womöglich auch nicht. Umso überraschender, wie die Brüder Jason und Josh Hopkins an den Rhythmusgeräten und Jugendfreund Winfield Dray an Gitarre und (wohl auch) Gesang dann vom Leder ziehen, denn die neue „Zephaniah“-EP hat mit ihrer wilden Mischung das Zeug zur ersten Undergroundüberraschung des Jahres.

Und obwohl das Brüderpaar so entscheidend für die Bandgründung war, zieht der gute Winfield ihnen hier doch ziemlich die Wurst vom Teller mit seinem unterhaltsamen Gitarrenspiel, das in der nicht geringen Bandbreite von Sludge über Vintage Rock bis Kauz Metal überall die Finger drin hat. Dabei beginnt „Zephaniah“ mit einem mittelschweren Tiefschlag, denn eine fast vierminütige Einleitung (O-Ton: „wie Bücher in der Bibel sie normalerweise haben“) ist bei insgesamt knapp 20 Minuten schon etwas frech, zumal sie mit ihren Weltraumgeräuschen und Stimmverzerrungen nur wenig musikalische Bindung zum Rest hat. Das krachend-verspielte, wunderbar pröttelig begleitete „Shout Of The Warrior“, die leicht umhertreibende, hier- und dorthin lugende „Ballad Of Zephaniah“ mit leichtem Ozzy-Näseln im Gesang und das plötzlich startende „When Nations Collide“ machen danach jede Menge Laune auf das Zweitwerk, das nur noch aufgenommen werden muss, deuten jedoch auch die Gefahr an, der ALBUM sich bewusst aussetzen: Sie wollen sich (fast schon zwanghaft) nicht verorten lassen.

Kohärent wirkt an „Zephaniah“ vor allem der Sound und ich würde nicht beide Hände dafür ins Feuer legen, dass der reichlich vorhandene Grummelgesang ein langes Studiowerk trägt. Andererseits haben die „aktuellen“ Lieder laut Band bereits drei bis vier Jahre auf dem Buckel, so dass natürlich heute schon vieles anders sein kann. Vielversprechend ist der erste musikalische Sprung über den großen Teich in jedem Fall.
-