Caladan Brood - Echoes Of Battle
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. City Of Azure Fire
2. Echoes Of Battle
3. Wild Autumn Wind
4. To Walk The Ashes Of Dead Empires
5. A Voice Born Of Stone And Dust
6. Book Of The Fallen
Die Bloodchamber meint:
Wir kommen eh nicht drumherum, also alle zusammen: SUMMONING! Natürlich kann die stilprägende Band aus den Alpen nicht außen vor bleiben, wenn man sich CALADAN BROOD und deren Überraschungs-Senkrechtstarter-Debüt „Echoes Of Battle“ widmet. Dafür sind die Soundparallelen zu offensichtlich, sind sich auch die Strukturen der meist überlangen Stücke genrebedingt einfach zu ähnlich. Warum die Amis aus Salt Lake City dennoch mehr als nur eine Kopie ihrer offenherzig bekundeten Vorbilder sind, soll hier kurz erläutert werden.
CALADAN BROOD haben sich dem epischen Black Metal mit Melodie verschrieben, wobei Keyboards eine nicht unerhebliche Rolle spielen: Ob als Taktgeber, ambienter Hintergrund oder Lieferant majestätischer Orchesterteppiche – die Tonsklaven sind ebenso prominent wie unauftrennbar mit metaltypischen Stilelementen verwoben. Zu letzteren zählen neben charakteristisch raspelnden Gitarren die Vocals, wenngleich neben fies gurgelndem Krächzen auch beinahe sakral anmutender Klargesang zum Einsatz kommt.
Was uns zum ersten Punkt bringt, der CALADAN BROOD in meinem Empfinden von ihren übergroß thronenden Idolen unterscheidet: „Echoes Of Battle“ ist in seiner Gesamtanmutung zwar ähnlich ausladend, wirkt dabei allerdings eher sakral als verträumt, ist mehr Peter Jackson oder Tad Williams als Tolkien on the rocks. Klar gibt es bisweilen Schlachtensamples („Echoes Of Battle“), auch zwergisch Anmutendes („To Walk The Ashes…“) und die typischen Holzbläsersounds kommen nicht zu kurz, aber allein die immer wieder überwältigenden Gesangslinien – „City Of Azure Fire“ oder der Satzgesang im letzten Stück seien stellvertretend erwähnt – machen klar, dass man sich um ein eigenes musikalisches Gefühl bemüht.
Dazu kommen Details, wie die von SUMMONING eher selten ausgereizten Stimmungsklippen innerhalb eines Songs oder auch einzelne Sounds, die den zwischen 10 und 15 Minuten langen Stücken ihren Stempel aufdrücken: Wenn sich das Duo in „Wild Autumn Wind“ mit sehr viel Gefühl an klassischen Gitarrensoli versucht, wenn „A Voice…“ mit dem nach gereckten Fäusten schreienden Protochorus „We march! We march!“ und gepflegten Doublebass-Passagen punktet, dann faszinieren CALADAN BROOD trotz der vertrauten Grundlage auf eine spezielle und in gewisser Hinsicht vielleicht sogar zeitgemäße Art und Weise. Stellt euch einfach vor, was SUMMONING mit ihrem heutigen Wissen in Sachen Instrumentierung, Dynamik und Produktion aus „Minas Morgul“ machen würden – CALADAN BROOD setzen meines Erachtens an genau diesem Punkt an.
Eine Wertung für „Echoes Of Battle“ müsste auf dem Papier eigentlich zweierlei berücksichtigen: Die in mancher Hinsicht unglaubliche Nähe zu bereits vorhandenen Alben einer einzigen Band, sowie die Klasse und individuelle Faszination, die CALADAN BROODs Debüt zumindest in meinen Augen hat.
Weil ersteres für Fans von SUMMONING und (mit Abstrichen) ELFFOR einen absoluten Glücksfall darstellt, und weil CALADAN BROOD hier nicht etwa Dünnbier auffahren, sondern das Steckenpferd ihrer rar gesäten Vorreiter mit unverhohlenem Stolz und einem sagenhaften Gespür für große Panoramen reiten, bleibt der Plagiatshammer vorerst in der Tasche: Die knapp 70-minütige Reise ins Mythengeflecht der Malazanischen Reiche ist für ein Debüt fast schon unanständig hochwertige Unterhaltung in Sachen SUMMONING-Metal, und entsprechend Interessierte sollten „Echoes Of Battle“ spätestens gestern verhaftet haben. Genreübergreifend vielleicht der Einstand des Jahres.
Entscheidungshilfe gefällig? – Hört euch “Book Of The Fallen“ oder auch "Wild Autumn Wind" an!
CALADAN BROOD haben sich dem epischen Black Metal mit Melodie verschrieben, wobei Keyboards eine nicht unerhebliche Rolle spielen: Ob als Taktgeber, ambienter Hintergrund oder Lieferant majestätischer Orchesterteppiche – die Tonsklaven sind ebenso prominent wie unauftrennbar mit metaltypischen Stilelementen verwoben. Zu letzteren zählen neben charakteristisch raspelnden Gitarren die Vocals, wenngleich neben fies gurgelndem Krächzen auch beinahe sakral anmutender Klargesang zum Einsatz kommt.
Was uns zum ersten Punkt bringt, der CALADAN BROOD in meinem Empfinden von ihren übergroß thronenden Idolen unterscheidet: „Echoes Of Battle“ ist in seiner Gesamtanmutung zwar ähnlich ausladend, wirkt dabei allerdings eher sakral als verträumt, ist mehr Peter Jackson oder Tad Williams als Tolkien on the rocks. Klar gibt es bisweilen Schlachtensamples („Echoes Of Battle“), auch zwergisch Anmutendes („To Walk The Ashes…“) und die typischen Holzbläsersounds kommen nicht zu kurz, aber allein die immer wieder überwältigenden Gesangslinien – „City Of Azure Fire“ oder der Satzgesang im letzten Stück seien stellvertretend erwähnt – machen klar, dass man sich um ein eigenes musikalisches Gefühl bemüht.
Dazu kommen Details, wie die von SUMMONING eher selten ausgereizten Stimmungsklippen innerhalb eines Songs oder auch einzelne Sounds, die den zwischen 10 und 15 Minuten langen Stücken ihren Stempel aufdrücken: Wenn sich das Duo in „Wild Autumn Wind“ mit sehr viel Gefühl an klassischen Gitarrensoli versucht, wenn „A Voice…“ mit dem nach gereckten Fäusten schreienden Protochorus „We march! We march!“ und gepflegten Doublebass-Passagen punktet, dann faszinieren CALADAN BROOD trotz der vertrauten Grundlage auf eine spezielle und in gewisser Hinsicht vielleicht sogar zeitgemäße Art und Weise. Stellt euch einfach vor, was SUMMONING mit ihrem heutigen Wissen in Sachen Instrumentierung, Dynamik und Produktion aus „Minas Morgul“ machen würden – CALADAN BROOD setzen meines Erachtens an genau diesem Punkt an.
Eine Wertung für „Echoes Of Battle“ müsste auf dem Papier eigentlich zweierlei berücksichtigen: Die in mancher Hinsicht unglaubliche Nähe zu bereits vorhandenen Alben einer einzigen Band, sowie die Klasse und individuelle Faszination, die CALADAN BROODs Debüt zumindest in meinen Augen hat.
Weil ersteres für Fans von SUMMONING und (mit Abstrichen) ELFFOR einen absoluten Glücksfall darstellt, und weil CALADAN BROOD hier nicht etwa Dünnbier auffahren, sondern das Steckenpferd ihrer rar gesäten Vorreiter mit unverhohlenem Stolz und einem sagenhaften Gespür für große Panoramen reiten, bleibt der Plagiatshammer vorerst in der Tasche: Die knapp 70-minütige Reise ins Mythengeflecht der Malazanischen Reiche ist für ein Debüt fast schon unanständig hochwertige Unterhaltung in Sachen SUMMONING-Metal, und entsprechend Interessierte sollten „Echoes Of Battle“ spätestens gestern verhaftet haben. Genreübergreifend vielleicht der Einstand des Jahres.
Entscheidungshilfe gefällig? – Hört euch “Book Of The Fallen“ oder auch "Wild Autumn Wind" an!