Tervingi - Gotensaga

Tervingi - Gotensaga
Death Folk Metal
erschienen am 22.03.2013 bei Source Of Deluge
dauert 40:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Aufbruch Zur Grossen Wanderung
2. Der Goten Eid
3. Die Seherin
4. Töchter Schnellen Wassers
5. Der Hörner Ruf
6. Reka
7. Der Abschied
8. Alewars Schmiede
9. Wiltrichs Recken
10. Stadt Aus Asche
11. Epilog

Die Bloodchamber meint:

Passend zur völkerwandernden Goten-Thematik präsentieren sich TERVINGI auf ihrem Debüt „Gotensaga“ verdammt zweischneidig: Positiv zu Buche schlagen die kraftvollen Folk/Death-Kompositionen, die durch massig unverzerrte Details, geile Leads und die streckenweise durchaus filmreife Orchestrierung ein Händchen für breite Panoramen beweisen – Battle Metal a la TURISAS mit etwas mehr Härte und Abwechslung im gezupften Department, wenn man so möchte. Auch Schlagwerk und die nicht übermäßig eingesetzten weiblichen Stimmtupfer können überzeugen, während die voluminöse und doch bewegliche Produktion dem Ganzen zu jeder Zeit gehörig Druck verleiht.

Zum Stolperstein hingegen dürfte der Band die Gesangsdarbietung am Hauptmikro geraten, denn der durchaus löbliche – wiederum an TURISAS erinnernde – Drang zum Klargesang wird auf die gesamte Spielzeit gesehen zum nervlichen Belastungstest. Das liegt zum einen am Stimmumfang, der über kehliges Geknödel der Marke „RAMMSTEIN-Coverband mit Mittelalterrepertoire für späte Stunden“ nur selten hinaus kommt; zum Zweiten animieren die nunmehr verständlichen Textfragmente zuverlässig zum Fremdschämen. Was hier an peinlichem Paarreim-Pathos (ha!) und stumpf auf Goten gebürstetem Wikinger-/Germanenquark ans Ohr dringt, möchte man sich am liebsten bei einem ausgiebigen Bad in der Donau vom Leibe bürsten.

Für einen eventuell kommenden Zweitling gilt daher vor allem anderen: Bitte Growlen, bitte Englisch, vielleicht sogar beides. Und wenn es ohne Klargesang gar nicht gehen sollte, böte sich eventuell ein pointierter Einsatz in den Refrains an – an musikalischer Vielfalt mangelt es TERVINGI aufgrund des instrumentalen Fundaments auch so nicht.
Wer dank jahrelangem Training über den Gesang hinweg hören kann und auf TURISAS steht, leiht den Deutschen am besten bei Youtube ein Ohr und entscheidet dann:

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