To/Die/For - IV

To/Die/For - IV
Gothic Rock
erschienen am 21.03.2005 bei Spinefarm Records
dauert 41:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Autumn Forever
2. This World is Made for Me
3. Lies (for Fools)
4. New Year's Day (U2 cover)
5. Chaotic Me
6. Little Deaths
7. No Turning Back
8. Fragmented
9. Endlessly
10. Last Breath

Die Bloodchamber meint:

Beschäftigt man sich mit der finnischen Gothic Rock Szene etwas genauer kommt man an Bands wie CHARON, SENTENCED oder FOR/MY/PAIN sicherlich nicht vorbei. Auch TO/DIE/FOR ist ein Bandname, der in diesem Zusammenhang fallen sollte, spielen die Jungs doch inzwischen ihr viertes Album ein. Dieses Teil trägt den unscheinbaren Namen „IV“ und wie immer stellt sich allen Fans und Feinden der Band die Frage: wie klingt der Gesang von Frontmann und Sänger Jape Perätalo diesmal?
Bislang habe ich immer einen eher weiten Bogen um die Finnen gemacht und die Alben nur am Rande angetestet, stehe ich doch dem rotzigen, nasalen und unausgewogenen Gesang mehr als skeptisch gegenüber. Und auch diesmal ändert sich das leider nicht. Im Grunde genommen tut es mir wirklich leid, dass das ansonsten recht ordentliche Songwriting, das den eine oder anderen guten Song hervorgebracht hat durch dieses lahme Gesäusel völlig zerstört wird. Ich werde mich wohl nie mit TO/DIE/FOR anfreunden können, solange Jape das Mikro schwingt. Titel wie der Opener „Autumn Forever“ oder „New Year´s Day“ (was allerdings auch daran liegen könnte, dass das Lied eigentlich von U2 ist) sind angenehme Stücke, die sich nicht vor anderen Acts aus dem Norden verstecken müssen. Aber im Grunde genommen fehlt es auch hier noch ein wenig an Abwechslung oder an genialen Momenten, um sich von anderen Gruppen abzuheben. Warum sollte ich mir also „IV“ kaufen, wenn es Alben wie „The Dying Daylights“ (CHARON) oder „The Cold White Light“ (SENTENCED) gibt? Richtig! Ich sehe keinen Grund!
Neben einigen guten Ansätzen, wie bei den genannten Songs, stehen allerdings auch totale Backpflaumen auf dem Programm, wie das einfallslose „Lies (For Fools)“ oder der in der Mitte der Scheibe angesiedelte Tiefpunkt „Chaotic Me“ bei dem sich die Band wohl vorm einspielen die Rübe so dermaßen weggesoffen hat, dass kein Ton mehr zum anderen passt.
Passend zum Album veröffentlicht die Band die Single „Little Deaths“, die zwar nicht schlecht daher kommt, aber aufgrund der genannten Fehler auch nicht überzeugen kann. Dabei hat das Bandkarussell vor diesem Album noch so kräftig rotiert, doch leider hat es wohl die Falschen aus der Kurve gehauen. Mit „No turning back“, „Fragmented“ und „Endlessly“ folgen drei Tracks, die sich wohl gegenseitig an Langeweile toppen wollen. Und das trostlose Outro „Last Breath“ könnte wirklich der letzte Atemzug der Band gewesen sein.
Bislang habe ich der Band wenigstens noch immer eine kleine Chance gegeben, um dann festzustellen, dass es wieder nicht gereicht hat. Aber nach dieser Veröffentlichung muss ich sagen, dass die Finnen von nun an machen können, was sie wollen. Da höre ich mir tausendmal lieber die „Crimson“ von SENTENCED ein Jahr lang in Dauerrotation an, als einmal die „IV“ von TO/DIE/FOR. Und damit ihr euch noch richtig schämen müsst, bekommt ihr noch weniger Punkte, als euer Albumtitel erhoffen lässt. 3 Punkte und Finger davon lassen. Ist ja jämmerlich…
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