Stahlmann - Adamant

Stahlmann - Adamant
Rock
erschienen am 19.04.2013 bei AFM Records
dauert 40:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Die Welt Verbrennt
2. Süchtig
3. Wenn Der Regen Kommt
4. Schwarz
5. Leuchtfeuer
6. Adrenalin
7. Der Schmied
8. Paradies
9. Nackt
10. Tempel Der Lust
11. Dämonin

Die Bloodchamber meint:

Ein unbeschriebenes Blatt sind STAHLMANN schon lange nicht mehr. Bereits die erste EP „Herzschlag“ reichte für einen längeren Aufenthalt in den Charts und zwei weitere Studioalben festigten diesen Erfolg. Nun sind die Göttinger, die sich der Neuen Deutschen Härte verschrieben haben, wieder zurück auf dem Parkett der stampfenden Gitarrenriffs. Die Taktik bleibt dabei die gleiche, denn ihr Konzept scheint bei den Hörern gut anzukommen.

„Die Welt verbrennt“, zumindest als Opener des Albums, und Vergleiche zu anderen Bands sind schnell gemacht. Es ist wohl klar, dass es in der Musik Genres gibt, die mehr Freiraum für den Künstler lassen als andere, beziehungsweise mehr Merkmale haben, durch die sie überhaupt definiert werden. Und während man beim Progressive Metal seiner Phantasie freien Lauf lassen kann, von der Tuba bis zum Walzer im Dreivierteltakt, alles einsetzen kann, ist man bei der NDH schon etwas eingeschränkter. Ich will damit nicht sagen, dass sich alle Songs gleich anhören, doch das Ohr hört sich schnell satt an den Stakkato-basierten Gitarrenriffs und dem harten Gesang mit seinen meist ganz typischen Texten über Liebe, Sexualität und Tod. RAMMSTEIN oder EISBRECHER haben in der Vergangenheit kräftig vorgelegt und gerade den deutschen Markt sehr gut mit musikalischem Material gefüllt. Die Methode mit der sich STAHLMANN nun versuchen abzusetzen, ist gleichzeitig namensgebend für das Album. „Adamant“, also ein besonders hartes Metall, ist charakteristisch für den Stil auf dieser Scheibe. Ganz im Sinne von gut, besser, am härtesten wird versucht, so viel Aggressivität und Brutalität in das Album zu bringen, wie es nur irgendwie möglich ist. Es bietet auf diese Weise eigentlich alles, was man sich von so einem Album erwartet, wobei der kernige Sound und die eingehenden Texte mit Sicherheit die Aushängeschilder sind. Übertragbar ist das Ganze natürlich auch auf langsamere, melancholischere Nummern, wie zum Beispiel „Wenn der Regen kommt“. Auf ausgeartete Keyboardpassagen wird weitestgehend verzichtet, im Vordergrund stehen Gitarre und Gesang, und auch mit instrumentalen Soli wird eher gegeizt. Dafür gibt es auf diesem Album Dutzende von Refrains, die, fast schon wie Hymnen, sofort einladen mitzusingen.

Einerseits muss es ziemlich anstrengend sein, sich ständige RAMMSTEIN Vergleiche anhören zu müssen, andererseits sind diese Vergleiche auch mehr als passend. Und so komme auch ich nicht umhin zu erwähnen, dass STAHLMANN mit diesem Urgestein im Nacken eine prinzipiell schwierige Aufgabe haben, sich davon zu distanzieren. Sie versuchen es bisher mit Härte und eingängigen Texten und Melodien, doch mir ist das immer noch zu wenig. Man trifft hier zwar auf eine äußerst professionelle Band, die ganz genau weiß, wohin sie will, doch das reicht nicht, um mich zu 100% zu überzeugen.
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