Switchtense - 10 Unbreakable Years (DVD)
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Concrete Walls
2. Face Off
3. Into The Words Of Chaos
4. Unbreakable
5. I Will Stand Stronger
6. Blood Of Victory
7. State Of Resignation
8. The Legacy Of Hate
9. Let Them Die Alone
10. Infected Blood
11. This Is Only The Beginning
12. The Right Track
13. Ghost Of Past
14. We Always Be The Same
15. Blood Of Victory
Die Bloodchamber meint:
Die weiträumige Veröffentlichung der Jubiläums-DVD einer portugiesischen Band, die bei uns nur leidlich bekannt ist, muss man nicht unbedingt verstehen. Man darf den Versuch, mit überschaubarem Budget ein kleines Zeitzeugnis nicht nur für die irgendwann anstehenden bandeigenen Nachkommen zu schaffen, aber durchaus sympathisch finden. Natürlich versteht der gemeine Nicht-Portugiese in der Doku ohne die zuschaltbaren Untertitel nichts und wegen fehlender Untertitel bei den Konzertansagen optionslos nichts, außerdem gab es sicher schon spannendere, lustigere, unterhaltsamere, weniger nüchterne Banddokus, doch ist es nach viel kindischem Unfug und betrunkenen Shenanigans irgendwie erfrischend, mal wieder die basische Begeisterung einer Band zu sehen, die erfüllt, zufrieden und glücklich wirkt, wenn sie von gemeinsamen Abenden mit SOULFLY oder DEATH ANGEL erzählt.
Der Kern dieser CD+DVD Veröffentlichung ist aber das elf Lieder starke Konzert vom Moita Metal Fest 2012, wobei die CD mit vier spritzigen zusätzlichen Tracks bis zum Rand aufgefüllt wurde (siehe Tracklist). Dem Jubiläumsanlass angemessen strahlen SWITCHTENSE von Beginn an eine Menge Lust aus, während das Publikum ein Lied Anlaufzeit braucht, um sich auch während der Lieder in Szene zu setzen - Sonderlob an den kräftigen Oben Ohne-Stagediver, der bei „The Legacy Of Hate“ nur knapp seine Hose nicht verliert, bevor er von der Bühne den Pit um ein Haar ins Unglück stürzt. Der Klang ist authentisch in der Form, dass man zum einen den Jubel auch während der Lieder hört und zum anderen die Musik rund und satt klingt, ohne üblicher Livecharakteristika wie dem raueren, nicht perfekt ausbalancierten Gesang beraubt worden zu sein. Dass die Kamera am hinteren Ende des Saals leicht grobkörnige Bilder liefert, kann man wegen ihres schwerpunktmäßigen Einsatzes bei den Ansagen zwischen den Liedern getrost ignorieren. Ansonsten wird zwischen den Bandmitgliederkameras zwar rasant hin und her geschnitten, man lässt sich aber genügend Zeit, um die Epileptiker nicht zu gefährden. Ein Clou nahe am Coup ist die gestochen scharfe Bilder liefernde Actionkamera, die Drummer Xinês um den Hals hängen bzw. vor die Brust geschnallt hat, weil man sich selten jemals so unmittelbar als Teil eines Livemoments gefühlt hat und gar nicht anders kann, als die Bewegungen in irgendeiner Form mitzumachen. Großartige Idee, die hoffentlich Nachahmer finden wird.
Ach ja, bei einer wie angesprochen nicht sehr bekannten Band wie SWITCHTENSE sollten ein paar Worte zur Musik eher nicht fehlen: Die Portugiesen spielen modernen groovigen Thrash amerikanischer Prägung, wobei der Gesang einen leicht corigen Schreieinschlag hat. Wer sich zwischen LAMB OF GOD und MACHINE HEAD wohlfühlt, aber auch Ausschläge von BETZEFER über HATESPHERE bis ICON IN ME in seiner Plattensammlung hat, sollte sich spätestens nach „10 Unbreakable Years“ mal genauer mit SWITCHTENSE beschäftigen, denn die Band versteht es so gut, Unterhaltung mit Energie zu paaren, dass man sich ein wenig wundern darf, warum sie (international) keine größere Rolle spielt.
Eine rundum gelungene Veröffentlichung, die zwar je nach Händler mit aktuell 22 bis 25 Euro noch nicht gerade günstig, ihr Geld aber für einen weiteren Kreis als nur eingefleischte SWITCHTENSE Fans wert ist. Und da sind die drei ebenfalls auf der DVD zu findenden Musikvideos nicht mal mit eingerechnet.
Der Kern dieser CD+DVD Veröffentlichung ist aber das elf Lieder starke Konzert vom Moita Metal Fest 2012, wobei die CD mit vier spritzigen zusätzlichen Tracks bis zum Rand aufgefüllt wurde (siehe Tracklist). Dem Jubiläumsanlass angemessen strahlen SWITCHTENSE von Beginn an eine Menge Lust aus, während das Publikum ein Lied Anlaufzeit braucht, um sich auch während der Lieder in Szene zu setzen - Sonderlob an den kräftigen Oben Ohne-Stagediver, der bei „The Legacy Of Hate“ nur knapp seine Hose nicht verliert, bevor er von der Bühne den Pit um ein Haar ins Unglück stürzt. Der Klang ist authentisch in der Form, dass man zum einen den Jubel auch während der Lieder hört und zum anderen die Musik rund und satt klingt, ohne üblicher Livecharakteristika wie dem raueren, nicht perfekt ausbalancierten Gesang beraubt worden zu sein. Dass die Kamera am hinteren Ende des Saals leicht grobkörnige Bilder liefert, kann man wegen ihres schwerpunktmäßigen Einsatzes bei den Ansagen zwischen den Liedern getrost ignorieren. Ansonsten wird zwischen den Bandmitgliederkameras zwar rasant hin und her geschnitten, man lässt sich aber genügend Zeit, um die Epileptiker nicht zu gefährden. Ein Clou nahe am Coup ist die gestochen scharfe Bilder liefernde Actionkamera, die Drummer Xinês um den Hals hängen bzw. vor die Brust geschnallt hat, weil man sich selten jemals so unmittelbar als Teil eines Livemoments gefühlt hat und gar nicht anders kann, als die Bewegungen in irgendeiner Form mitzumachen. Großartige Idee, die hoffentlich Nachahmer finden wird.
Ach ja, bei einer wie angesprochen nicht sehr bekannten Band wie SWITCHTENSE sollten ein paar Worte zur Musik eher nicht fehlen: Die Portugiesen spielen modernen groovigen Thrash amerikanischer Prägung, wobei der Gesang einen leicht corigen Schreieinschlag hat. Wer sich zwischen LAMB OF GOD und MACHINE HEAD wohlfühlt, aber auch Ausschläge von BETZEFER über HATESPHERE bis ICON IN ME in seiner Plattensammlung hat, sollte sich spätestens nach „10 Unbreakable Years“ mal genauer mit SWITCHTENSE beschäftigen, denn die Band versteht es so gut, Unterhaltung mit Energie zu paaren, dass man sich ein wenig wundern darf, warum sie (international) keine größere Rolle spielt.
Eine rundum gelungene Veröffentlichung, die zwar je nach Händler mit aktuell 22 bis 25 Euro noch nicht gerade günstig, ihr Geld aber für einen weiteren Kreis als nur eingefleischte SWITCHTENSE Fans wert ist. Und da sind die drei ebenfalls auf der DVD zu findenden Musikvideos nicht mal mit eingerechnet.