Feindbild Mensch / Odium Immortalis - Split LP

Feindbild Mensch / Odium Immortalis - Split LP
Black Metal
erschienen in 2005 bei Immense Storms Productions
dauert 28:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Odium Immortalis - Ich bin gefallen...
2. Odium Immortalis - Wolkenbruch
3. Feindbild Mensch - Taste the salt in your blood
4. Stück für Stück

Die Bloodchamber meint:

Die mir hier zur Rezension vorliegende LP ist eine aktuelle Splitveröffentlichung der beiden Schwarzwurzelformationen Odium Immortalis, sowie Feindbild Mensch. Während Odium Immortalis mir schon durch ihr Debutalbum "Die Schönheit der Einsamkeit" (2004) bekannt sind, geben Feindbild Mensch ihr Hörgut hier zum ersten mal der Öffentlichkeit preis.
Die 12“ LP kommt im Pappschuber mit Textblatt daher und hinterlässt einen guten ersten Eindruck. An musikalischem Material sind auf ihr pro Band jeweils zwei Stücke mit einer Gesamtspielzeit von knapp 30 Minuten zu finden.

Den Anfang machen Odium Immortalis mit „Ich bin gefallen...“. Einem recht ruhigen Stück, welches ohne schnelle/s Gitarrenriffs/Drumming aufwartet. Die Intention des Stückes ist vielmehr diese, den Hörer durch eine gut acht Minuten lange Odysee durch Kraftlosigkeit, Traurigkeit und Verzweiflung zu geleiten, bei der er fast schon wie hypnotisiert in einen Schlaf hineinfällt, aus dem er erst wieder aufwacht, sobald der Song vorbei ist.
Ganz das Gegenteil ist hingegen „Wolkenbruch“, welches im wahrsten Sinne des Wortes schon am Anfang stürmisch mit einem hammergeilen Gitarrenriff aufwartet. Lyrisch behandelt man eine Symbiose aus Naturromantik und Einsamkeit.
Mit „Taste the salt in your blood“ folgt an dritter Stelle das erste Stück von Feindbild Mensch, welches im Midtempobereich anzusiedeln ist. Textlich bewegt sich die Band auf einer Ebene ähnlich der von Odium Immortalis. Es werden Themen wie Tod, Verzweiflung und Weltuntergang besungen. Man bemerkt beim Lesen der Texte direkt, dass man diese nicht der Verherrlichung wegen ausgewählt hat, sondern eher, um eine Kritik an der Menschheit und ihrem Verhalten zu üben. „Stück für Stück“ entfernt sich stilistisch nur marginal vom Vorgängertrack.

Ein gerechtes, finales Resumee bei Split Veröffentlichungen zu ziehen ist eine Sache, an welcher sicher kein Redakteur Freude hat, weil es häufig nicht gerade einfach ist. Um mit der Odium Immortalis Seite zu beginnen: Solider erster Track mit unverkennlichem Odium Immortalis Charakter, aber mit Steigerungspotential. Mit „Wolkenbruch“ liefert die Band das stärkste Stück auf der gesamten LP ab, wenn nicht sogar ihrer kompletten bisherigen Laufbahn. Da kommt richtige Gänsehautatmosphäre auf. Würde man den Song als Beispiel nehmen und nach diesem Schema ein ganzes Album aufnehmen, so könnte man dieses locker mit einer Bewertung im oberen Fünftel der Skala honorieren. Insgesamt acht Punkte für die junge Band aus Bonn.
Feindbild Mensch machen mir die Sache dagegen etwas einfacher. Die beiden Songs liegen ungefähr auf selbem Qualitätslevel. Was wirklich innovatives kann man zwar nicht erkennen, dennoch wird man als Black Metaller mit Hang zum Underground der Szene nicht abgeneigt sein. Für die Herren aus Düsseldorf gibts daher sieben Punkte.
Summa Summarum macht das dann eine 7,5. Wer ein Exemplar der LP ergattern möchte, der sollte nicht zu lange warten, denn das Teil ist auf 525 handnummerierte Einheiten limitiert. Beziehen könnt ihr es, indem ihr die Website von Odium Immortalis oder die von Feindbild Mensch besucht und mit der jeweiligen Band Kontakt aufnehmt.
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