Octaves - Which Way The Wind Blows

Octaves - Which Way The Wind Blows
Hardcore / Progressive Rock
erschienen am 12.04.2013 bei Bridge Nine Records
dauert 33:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Premature Congratulations
2. For Goodness Sake
3. Golf Tips
4. Poppycock
5. Tax Break
6. It Figures
7. Soup
8. Mister
9. Like Seriously, How Many Time?
10. Ms.

Die Bloodchamber meint:

Im Herbst 2008 fanden sich in Baltimore fünf Männer zusammen, um unter dem Banner OCTAVES Musik zu machen. Wohin die musikalische Reise gehen sollte, war zwar nicht klar, die ersten Songs waren aber trotzdem schnell geschrieben und das Debütalbum „Greener Pastures“ konnte veröffentlicht werden. Mittlerweile ist das Quintett bei Bridge Nine untergekommen und hat im Frühling diesen Jahres über das amerikanische Label mit einem Faible für Hardcore ihr Zweitwerk „Which Way The Wind Blows“ veröffentlicht.

Und der Wind weht wie vor fünf Jahren noch immer aus verschiedenen Richtungen. Natürlich fußt das Album auf einem Hardcore-Fundament, aber auf dieses Genre allein lassen sich die OCTAVES nicht festnageln. So schaut die Band auf ihrem Weg auch mal nach links in Richtung Post Rock oder nach rechts in Richtung progressiver Gefilde, im Zentrum des Albums stehen mit „Tax Break“ und „It Figures“ sogar zwei ruhigere Songs. Vom melancholischen Rausschmeißer und diesen beiden Ausnahmen abgesehen geht es auf „Which Way The Wind Blows“ aber sehr lebhaft zu. Zwar agieren OCTAVES nicht ganz so hektisch wie beispielsweise THE DILLINGER ESCAPE PLAN, doch an den Drums geht es immer irgendwie zappelig zu und auch die Gitarristen sowie der Bassist treten sehr verspielt auf. Dadurch weiß der Hörer nie so recht, wo die Band mit ihm hin möchte, aber eines muss man ihnen lassen: es funktioniert! Die Ideen der Band sind zahlreich, da diese aber harmonisch verwoben werden, kann das Album durchaus punkten und bietet trotz seiner knappen Spielzeit von nur 33 Minuten Stoff für längere Zeit.
Allerdings nur für Hörer, die mit dem Gesang von Phil Fosler warm werden, denn an diesem werden sich wohl die Geister scheiden. Die einen werden sicher meinen, dass das Hysterische in seiner sich stets zu überschlagen drohenden Stimme gut zu den unruhigen Songs passt, was auch objektiv betrachtet zweifellos der Fall ist. Andere werden jedoch zu dem Schluss kommen, dass Fosler die interessanten Songs mit seinem etwas monotonen Gezeter ein wenig zersingt.

Gehört man jedoch nicht zu letzteren, kann man auf die Wertung getrost ein bis zwei Punkte draufschlagen für ein wirklich interessantes und instrumental abwechslungsreiches Album. Wer sich einen Mix aus gemäßigten THE DILLINGER ESCAPE PLAN und den OCTAVES-Labelkollegen DEFEATER vorstellen kann, sollte sich mal den Opener zu Gemüte führen und sich den Namen der Band vormerken – da kann in Zukunft noch Großes entstehen. Dementsprechend fühlen sich die 6,5 Punkte für „Which Way The Wind Blows“ auch eigentlich zu wenig an, aber der Gesang ist eben nicht jedermanns Sache.
-