Lifeforms - Multidimensional

Lifeforms - Multidimensional
Modern Progressive Metal
erschienen am 10.05.2013 bei Lifeforce Records
dauert 30:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Descent Into Madness
2. Multidimensional
3. Illogical
4. String Theory
5. The Ones
6. Digitize
7. Reflections II
8. Paradox
9. Interlude
10. Home

Die Bloodchamber meint:

Wer es eher traditioneller mag oder generell eine Aversion gegen moderne Spielarten des Metal hat, der macht besser einen großen Bogen um diesen Artikel und einen noch größeren um die Band LIFEFORMS. Diese zeigt sich nämlich mit ihrem Debütalbum „Multidimensional“ so zeitgeistig, wie nur irgend möglich.

Bereits das vertrackt groovende Intro „Descent Into Madness“ deutet an, mit welcher Lebensform wir es hier zu tun haben: Ein Bastard gezeugt von Djentlemen und Deathcore-Detonatoren. Spätestens jedoch der Titeltrack dürfte dafür sorgen, dass alle Traditionalisten das Weite suchen. Denn das Djent-typische Palm-Mute-Riffing in Kombination mit dem oftmals gedrosselten Tempo ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Dazu haben LIFEFORMS einen Brüllwürfel in ihren Reihen, der mit seinem tiefen Geröhre und den etwas seltener zum Einsatz kommenden höheren Screams jeder Deathcore-Band gut zu Gesicht stehen würde. Wenn die ganze Chose dann noch im Breakdown explodiert oder mit kleineren elektronischen Spielereien angereichert wird, ist die Zielgruppe endgültig definiert.

Und diese kann sich über ein Album freuen, dass durch eine kalte, düstere Atmosphäre zu bestechen weiß. Zwar kommt die erste Hälfte von „Multidimensional“ ein wenig eintönig daher, in der zweiten Hälfte des Albums sorgen LIFEFORMS aber durch das eine oder andere Experiment dafür, dass der Albumtitel nicht für unfreiwillige Komik sorgt. So sind zum Beispiel der (zugegebenermaßen etwas poppig geratene) Klargesang in „Reflections II“ oder „Paradox“ und die generell etwas melodischere Ausrichtung der letzten Songs ein guter Hinweis darauf, was aus dem Hause LIFEFORMS in Zukunft noch zu erwarten ist. Wenn sie nämlich den Schwerpunkt vom etwas zu sehr im Fokus stehenden Groove hin zu songdienlicheren Strukturen verschieben, ohne die Düsternis zu vernachlässigen, könnten sie eines Tages zu den Großen des Djent aufschließen.

So stellt „Multidimensional“ ein Debüt dar, das natürlich auch auf Grund seiner Spielzeit recht kurzweilig ausfällt und der Zielgruppe gut reinlaufen dürfte. Vor allem live dürften die Songs ordentlich knallen im Gebälk. Das Album wieder und wieder auflegen wollen werden hingegen nur wenige, dafür stehen Breakdown und Stakkato-Groove einfach zu sehr im Zentrum des Geschehens. Gut ist das trotzdem, an die Qualität von TESSERACT, MONUMENTS und Co. reicht man aber (noch) nicht heran.
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