Tears Of Martyr - Tales

Tears Of Martyr - Tales
Gothic Metal
erschienen am 26.04.2013 bei Massacre Records
dauert 41:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Scent No. 13th
2. Golem
3. Mermaid And Loneliness
4. Vampires Of The Sunset Street
5. Ancient Pine Awaits
6. Lost Boys
7. Fallen Hero
8. Of A Raven Born
9. Wolves And A Witch
10. Ran Into The Forest

Die Bloodchamber meint:

Während man beim Begriff "Old School" im Death und Black Metal Bereich meist eine recht gute Vorstellung vom Beschriebenen hat, ist das im Symphonic/Gothic Metal schon etwas schwieriger. Vor allem, da die eigentlichen Ursprünge heutiger bekannter Bands ziemlich weit voneinander entfernt liegen. Nein, wenn ich TEARS OF MARTYR als Old School bezeichne, meine ich damit die Zeit um die Jahrtausendwende, als NIGHTWISH und Konsorten gerade ihre ersten größeren Erfolge feierten und Soprangesang mit Orchesterelementen salonfähig wurde. Genau diese Schiene fahren TEARS OF MARTYR, unbeirrt von irgendwelchen experimentellen Strömungen.

Kein überproduzierter Sound, keine durchgedrehten Synthesizer - 'bodenständig' dürfte wohl das treffendste Attribut für die Spanier sein. Sängerin Berenice hat eine gute und passende Stimme, wenn auch irgendwie das Besondere fehlt. Growls gibt’s als gelegentlichen Kontrast ebenso wie stets präsente Keyboard-Melodien. Das Tempo schlingert sich irgendwo im mittleren Bereich ein, es sei denn, für die obligatorische Ballade wird’s etwas kuscheliger und langsamer. Den mit einem Video versehenen, herausragenden Hit, an den keiner der anderen Songs herankommt, haben sie mit "Golem" auch an Bord. Ebenso wie das folkloristisch angehauchte "Ancient Pine Awaits", was selbstverständlich die katalanischen Wurzeln betonen soll. Nunja, und ein Chor muss natürlich auch noch irgendwo mit rein. Nichts auf "Tales" kommt wirklich überraschend. Und dennoch, irgendwie hört man den Spaniern gerne zu.

"Tales" ist somit ein Old School Gothic Metal Album, das Freunde des traditionellen Opera Metals zufrieden stellen dürfte, vorausgesetzt, diese dürsten nicht unkontrolliert nach Innovationen. "Nett" ist selten zutreffender, und hier ist dies ausnahmsweise mal positiv gemeint.
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