The Old Wind - Feast On Your Gone

The Old Wind - Feast On Your Gone
Sludge Metal / Hardcore
erschienen am 19.04.2013 bei Pelagic Records
dauert 34:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. In Fields
2. I'm Dead
3. Raveneye
4. The Old Wind
5. Spears Of A Thousand
6. Reign

Die Bloodchamber meint:

THE OLD WIND setzen sich zu einem Großteil aus ehemaligen BREACH-Mitgliedern zusammen und veröffentlichen ihr Debüt „Feast On Your Gone“ auf dem Label Pelagic Records. Dessen Gründer und gleichzeitiger THE OCEAN-Kopf Robin Staps gibt sich sogar die Ehre, bei zukünftigen Live-Aktivitäten der Band die dritte Gitarre zu bedienen. Der Zielgruppe dürfte angesichts dieser Fakten bereits das Wasser im Mund zusammenlaufen, stehen diese Namen doch für originären, qualitativ hochwertigen Post Metal.

Dieser Stilrichtung, genauer gesagt einem Cocktail aus Sludge und Hardcore, haben sich nun auch THE OLD WIND verschrieben. Man bedient sich der genreüblichen Zutaten wie schleppender Rhythmik, dröhnenden Gitarrenwänden und kernigem Geschrei, das gegen den instrumentalen Sturm anzukommen versucht. Und diese Zutaten hat Tomas Liljedahl, das Mastermind hinter der Band, auch sehr gut abgeschmeckt. Kurz nur ertönt die Stimme eines kleinen Mädchens, Sekunden später reißt der Opener „In Fields“ den Hörer auch schon in einen sinistren Abgrund, aus dem es in den folgenden 35 Minuten kein Entkommen zu geben scheint. Nur selten verliert sich ein melodischer Lichtblick wie in „I’m Dead“ zwischen die düsteren Riffs, so dass der Hörer vollends von der unheilvollen Atmosphäre vereinnahmt werden kann.

So weit, so ansprechend, doch leider sind die sechs Songs allesamt nach einem sehr ähnlichen Strickmuster komponiert. Das dadurch entstehende Gefühl der Monotonie ist natürlich (Stil-)Mittel zum Zweck, meinem Dafürhalten nach wäre etwas mehr Abwechslung dem Hörspaß aber sehr zuträglich gewesen. Besonders ein, zwei Temposchübe hätten dem Album, das sich konsequent in maximal mittlerer, eher niedriger Geschwindigkeit dahinschleppt, ganz gut getan. So aber kann sich auf „Feast On Your Gone“ lediglich die mit hypnotisierendem Riff ausgestattete Bandhymne „The Old Wind“ so richtig im Ohr des Hörers festsetzen. Die anderen Songs fallen zwar nicht wesentlich ab, unterscheiden sich aber zu wenig voneinander, als dass man sich gerne wieder und wieder in diesen Schlund ziehen lassen möchte.

Was ein bisschen schade ist, denn die Eckdaten klingen eigentlich vielversprechend. Vielleicht hätte Liljedahl, der das Album im Alleingang eingespielt hat, ein wenig externer Einfluss nicht geschadet, vielleicht müssen THE OLD WIND einfach als Band erstmal zusammenwachsen. Potential ist definitiv vorhanden, an Referenzbands des Genres wie beispielsweise CULT OF LUNA reicht man mit diesem Debüt allerdings nicht heran. Im Auge behalten sollte man THE OLD WIND dank der Bandkonstellation aber dennoch.
-