Unter Crustcore kann man ja Gott sei Dank so manche unidentifizierbare Kacke einordnen und rotzige Mixturen abstempeln, die mit Grindcore nicht ganz so viel am Hut haben.

Dass das Ganze auch mal funktionieren kann, dafür stehen die guten MAYAK. Wer kann schon ahnen, dass ein paar Bielefelder Jungs, die gerne mal chillig im Keller einen zusammen ki... äh... jammen, ihre Metal Lieblinge in einen Mixer werfen können und keinen Einheitsbrei fabrizieren, sondern ein ansehnliches Resultat einspielen. Man findet in dieser knappen Viertelstunde bei vier Songs echt alles, was man so suchen möchte, von BLACK SABBATH über NAPALM DEATH bis DARKTHRONE, IMPALED NAZARENE und OBITUARY. Ein Schuss Ironie dürfte MAYAK dabei auch nicht gefehlt haben, denn so staubtrocken ein Demo aufzunehmen, dazu muss man schon abgebrüht sein. Der Gesang macht allen norwegischen Screamern erster Stunde alle Ehre, Gangshouts lassen einen zunächst stutzen, aber wie gesagt: Irgendwie funktioniert das Ganze.

Den Vogel schießt der Schlusstrack ab: Nachdem zwei ganz amüsante Songs und ein eineinhalbminütiger Hassbatzn für musikalische Eigenheiten sorgten, ertönt in aller Unvorhersehbarkeit einer konfusen Tonkonstruktion aka Rausschmeißer eine Mundharmonika. Jeden Ernst der Musik entrissen, jeden Sinn hinterfragt und den Rezensenten ziemlich blöd dastehen gelassen. Chapeau!