Colossus - Wake
Sludge Metal / Stoner Rock
erschienen am 03.05.2013 als Eigenproduktion
dauert 58:28 min
erschienen am 03.05.2013 als Eigenproduktion
dauert 58:28 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. A Stir Of Slumber
2. Traitors Gate
3. Reflections Of The Arcane
4. Ruinbuilder
5. Pillars Of Perennity
6. Suncarrier
7. Kingdoms
8. Cloudhead
9. Fungal Gardens
Die Bloodchamber meint:
Dem Gefühl nach ist kaum eine härtere Musikrichtung in den letzten paar Jahren so in die Breite gegangen wie die schwer auf den Punkt zu bringende Doom/Stoner/Sludge Melasse, ohne dass auch nur eine dieser neuen Bands annähernd in die internationalen (Bekanntheitsgrads-)Erfolgsregionen des Fixsterns MASTODON vorgestoßen wäre. Gelingen wird das auch den noch recht frischen COLOSSUS, zumindest mit „Wake“, nicht.
Zwar ist dem norwegischen Trio auf Anhieb eine aufgrund ihrer Wandlungsfähigkeit recht interessante erste Scheibe geglückt, andererseits mangelt es dem Album an dem in meinen Augen zentralen Faktor des anvisierten Dunstkreises: Intensität. COLOSSUS haben immer wieder ihre Momente („Traitors Gate“, „Ruinbuilder“, „Pillars Of Perennity“!), kreisen aber über viel zu ausgedehnte Strecken vorrangig um sich selbst, statt Druck auf den Hörer auszuüben und ihn so in ihren Bann zu zwingen. Die Schweizer Riege um ABRAHAM, KRUGER und ZATOKREV, die COLOSSUS-Landsleute KRAKOW, die US-Wüstlinge BISON B.C. sowie die deutschen Vertreter VOLTRON und EARTHSHIP setzen das allesamt besser um, obwohl sie auf sehr unterschiedlichen, verschlungenen Pfaden wandeln.
Zum einen liegt das am sehr zurückhaltenden Klang von „Wake“, der für ausgewachsenes Wabern angemessen ist, in den punchenden Momenten jedoch weiterhin wabert statt mitzupunchen, was Wirkungstreffer weitgehend verhindert, vom möglichen K.O. ganz zu schweigen. Vor allem die Gitarre könnte wesentlich mehr Biss und Volumen vertragen. Zum anderen klafft die Schere zwischen Gesang und Musik oft recht weit auf, denn Sänger (und Gitarrist) Niklas Eriksson muss ständig mit voller Kraft singen, um trotz der weit verbreiteten instrumentalen Schmalbrüstigkeit Stiche landen zu können. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das der Band auch bewusst ist, denn wenn in „Pillars Of Perennity“ ENTOMBED-Elch L-G Petrov zu Gast ist, wird auf einmal deutlich lauter, intensiver, druckvoller und Eindruck hinterlassender zu Werke gegangen, während das folgende „Suncarrier“ irgendwann wieder in den üblichen Trott verfällt.
Wenn man es andersrum betrachtet, kann man es jedoch ebenso als Plus ansehen, dass COLOSSUS dem Hörer nichts aufzwingen, sondern ihn einladen, sie auf ihren musikalischen Reisen zu begleiten. Der wirklich schön anzuhörende Gesang, der ohne Wüterichtum oder krasse Stimmlagenwechsel auskommt, und das nur geringfügig noisige Umfeld könnten eine ganz neue Zielgruppe ansprechen, der die oben aufgeführten Bands zu aufdringlich, zu präsent sind und die sich in dem ausuferndem Kontrastfeld von Leid & Knochentrockenheit der „Fungal Gardens“ deutlich wohler fühlt. Das muss zwar nicht unbedingt im Sinne der „Wake“-Erfinder gewesen sein, gibt der Band aber eine kleine eigene Nische, in der sie an ihrer Kunst feilen können, um in Zukunft vielleicht auch die Intensitätsjunkies zufriedenzustellen. Je nach persönlichem Geschmack darf man der Wertung deshalb bis zu einen Punkt addieren oder auch eine Kleinigkeit abziehen.
Zwar ist dem norwegischen Trio auf Anhieb eine aufgrund ihrer Wandlungsfähigkeit recht interessante erste Scheibe geglückt, andererseits mangelt es dem Album an dem in meinen Augen zentralen Faktor des anvisierten Dunstkreises: Intensität. COLOSSUS haben immer wieder ihre Momente („Traitors Gate“, „Ruinbuilder“, „Pillars Of Perennity“!), kreisen aber über viel zu ausgedehnte Strecken vorrangig um sich selbst, statt Druck auf den Hörer auszuüben und ihn so in ihren Bann zu zwingen. Die Schweizer Riege um ABRAHAM, KRUGER und ZATOKREV, die COLOSSUS-Landsleute KRAKOW, die US-Wüstlinge BISON B.C. sowie die deutschen Vertreter VOLTRON und EARTHSHIP setzen das allesamt besser um, obwohl sie auf sehr unterschiedlichen, verschlungenen Pfaden wandeln.
Zum einen liegt das am sehr zurückhaltenden Klang von „Wake“, der für ausgewachsenes Wabern angemessen ist, in den punchenden Momenten jedoch weiterhin wabert statt mitzupunchen, was Wirkungstreffer weitgehend verhindert, vom möglichen K.O. ganz zu schweigen. Vor allem die Gitarre könnte wesentlich mehr Biss und Volumen vertragen. Zum anderen klafft die Schere zwischen Gesang und Musik oft recht weit auf, denn Sänger (und Gitarrist) Niklas Eriksson muss ständig mit voller Kraft singen, um trotz der weit verbreiteten instrumentalen Schmalbrüstigkeit Stiche landen zu können. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das der Band auch bewusst ist, denn wenn in „Pillars Of Perennity“ ENTOMBED-Elch L-G Petrov zu Gast ist, wird auf einmal deutlich lauter, intensiver, druckvoller und Eindruck hinterlassender zu Werke gegangen, während das folgende „Suncarrier“ irgendwann wieder in den üblichen Trott verfällt.
Wenn man es andersrum betrachtet, kann man es jedoch ebenso als Plus ansehen, dass COLOSSUS dem Hörer nichts aufzwingen, sondern ihn einladen, sie auf ihren musikalischen Reisen zu begleiten. Der wirklich schön anzuhörende Gesang, der ohne Wüterichtum oder krasse Stimmlagenwechsel auskommt, und das nur geringfügig noisige Umfeld könnten eine ganz neue Zielgruppe ansprechen, der die oben aufgeführten Bands zu aufdringlich, zu präsent sind und die sich in dem ausuferndem Kontrastfeld von Leid & Knochentrockenheit der „Fungal Gardens“ deutlich wohler fühlt. Das muss zwar nicht unbedingt im Sinne der „Wake“-Erfinder gewesen sein, gibt der Band aber eine kleine eigene Nische, in der sie an ihrer Kunst feilen können, um in Zukunft vielleicht auch die Intensitätsjunkies zufriedenzustellen. Je nach persönlichem Geschmack darf man der Wertung deshalb bis zu einen Punkt addieren oder auch eine Kleinigkeit abziehen.