Audioslave - Out Of Exile

Audioslave - Out Of Exile
Rock
erschienen in 2005 bei Interscope Records
dauert 53:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Your Time Has Come
2. Out Of Exile
3. Be Yourself
4. Doesn't Remind Me
5. Drown Me Slowly
6. Heaven's Dead
7. The Worm
8. Man Or Animal
9. Yesterday To Tomorrow
10. Dandelion
11. #1 Zero
12. The Curse

Die Bloodchamber meint:

Nur für den Fall, daß es tatsächlich jemand noch nicht mitbekommen hat : hinter AUDIOSLAVE verbirgt sich die Instrumentalabteilung der aufgelösten Rage Against The Machine, komplettiert durch den früheren Soundgarden Sänger Chris Cornell. Das selbstbetitelte Debüt erschien im Jahre 2002, und nun liegt mit „Out Of Exile“ das Zweitwerk vor, welchem ich aufgrund der grandiosen Vorab-Single „Be Yourself“ ungeduldig entgegengefiebert habe.
Leider – und das sag ich mal direkt vorweg – wurden meine Erwartungen enttäuscht. Und zwar nicht zu knapp. Gemessen am gutem Debüt und vor allem den früheren Outputs der beteiligten Musiker ist „Out Of Exile“ ein ganz schön maues Scheibchen geworden. Klar, auf den ersten Blick paßt alles : die Rhythmusabteilung um Tim Commerford (b.) und Brad Wilk (dr.) groovt nach wie vor auf hohem Niveau, Tom Morellos Gitarrenspiel ist weiterhin unverkennbar und auch Cornells wunderbare Röhre hat nichts von ihrem Glanz verloren.
Daß es dennoch nicht zu einem guten Album gereicht hat, liegt im Songwriting begründet, welches nur selten große Klasse aufblitzen läßt. Während auf „Audioslave“ noch eine Ansammlung feiner, aggressiver Rock Songs mit Stoner Schlagseite für mächtig Stimmung sorgten, gibt’s auf „Out Of Exile“ nur ganz wenige Lichtblicke zu entdecken.
Vor allem die RATM Vergangenheit der Band kann man kaum noch erahnen, statt dessen dominieren ruhige, relaxte Nummern, die zwar die Vocals perfekt in den Vordergrund schieben, aber leider kaum Dynamik oder gar Power rüberbringen. Erwachsene Rockmusik eben, nur leider ohne Finesse. Um so trauriger stimmt diese Tatsache, wenn man sich vor Augen führt, daß AUDIOSLAVE es zweifellos können, wenn sie es denn wollen. Man höre sich nur Songs wie den kräftigen Groover „Your Time Has Come“, oben erwähnte Single oder das mit einem tollen Refrain versehene „Doesn’t Remind Me“ an – wären alle Songs der Platte auf diesem Level angesiedelt, könnte man von einem echten Kracher sprechen. Aber leider sind sie das nicht. Zu viel geht im Mittelmaß unter, ist vorhersehbar arrangiert, wirkt routiniert und phasenweise sogar richtig langweilig (siehe z.B. „Heaven’s Dead“).
Wenn man bedenkt wie viele Klassesongs Soundgarden und RATM im Laufe ihrer jeweiligen Karrieren geschrieben haben, muß man bei dem Material auf dieser CD schon fast von einem kreativen Armutszeugnis sprechen, wobei diese Wertung wohl doch etwas zu hart wäre, da viele andere Truppen froh wären, wenn sie immerhin zwei bis drei Killer auf ihren Platten unterbringen könnten.
Letzten Endes wird das Album bei einer geschickten Singleauswahl wohl trotzdem durch die Decke schießen, ich kann aber wirklich nur jedem Interessenten raten, nicht blind zuzugreifen sondern gewissenhaft ein (Probe-)Ohr zu riskieren.
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