Neues aus Frickelhausen! Im Falle der instrumental hochbegabten Zwillingsbrüder Jasun und Troy Tipton liegt Frickelhausen in der Bay Area. Die beiden haben es sich zur Aufgabe gemacht hochkomplexe mathematische Gleichungen zu vertonen. Dazu strapazieren sie Gitarre und Bass bis an die Leistungsgrenzen, ganz ohne Gesang.

Bei ABNORMAL THOUGHT PATTERNS ist der Bandname Programm: Man muss schon ein bisschen wir im Kopf sein, um das Debütalbum „Manipulation Under Anesthesia“ in Gänze nachvollziehen zu können. Instrumentenfetischisten kommen auf jeden Fall voll auf ihre Kosten, wenn die Zweimann-Band in atemberaubender Geschwindigkeit und mit verwegenen Klang- und Songstrukturen etwas mit Worten nur schwer zu Beschreibendes aus ihren Fingern zaubert. Glücklicherweise haben die Brüder zwischen dem ganzen Highspeed-Gitarrengefrickel auch ein wenig Platz für ruhige, atmosphärische Töne gelassen, so dass sich Nerven und Aufnahmebereitschaft zwischendurch auch ein wenig rehabilitieren können.

Die Bassgitarre, ein Instrument, das seine beste Bestimmung normalerweise im musikalischen Hintergrund findet, darf hier auch in der ersten Reihe mit musizieren. So findet man sich auf „Manipulation Under Anesthesia“ nicht nur im Gewirr ausschweifender Gitarrensoli wieder, sondern wird auch mit dem ein oder anderen Basssolo konfrontiert, was für Nicht-Bassisten oder Menschen ohne extravagante musikalische Vorlieben dann doch etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Freunde instrumentaltechnischer Höchstleistungen, die wenig Wert auf nachvollziehbare Songstrukturen und wieder erkennbare Melodien legen, finden an ABNORMAL THOUGHT PATTERNS sicher ihre Freude. Da die Brüder das Gestaltungselement der Wiederholung ausschweifend nutzen, staunt man zwar anfangs über das Dargebotene, entdeckt aber im Laufe des Albums wenig Neues. Da haben musikalisch ähnlich gelagerte Bands, wie beispielsweise ANIMALS AS LEADERS, Größeres geleistet.