Karnivool - Asymmetry
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Aum
2. Nachash
3. A.M. War
4. We Are
5. The Refusal
6. Aeons
7. Asymmetry
8. Eidolon
9. Sky Machine
10. Amusia
11. The Last Few
12. Float
13. Alpha
14. Om
Die Bloodchamber meint:
Es hat einige Jahre gedauert, bis KARNIVOOL bei uns angekommen sind, nachdem die Band bereits mit dem „Asymmetry“ Vorgänger „Sound Awake“ die australische Chartspitze nur knapp verfehlte. Vordergründig dürfte dabei die gleichzeitig zurückhaltend und überlegt wirkende Veröffentlichungspolitik von einem Album alle vier Jahre ebenso eine Rolle gespielt haben wie das (verständliche) Beschränken der Tourausflüge ans andere Ende der Welt auf den Zeitraum unmittelbar nach einer Plattenveröffentlichung. Sobald man sich jedoch in den musikalischen Kosmos der Band begibt, erscheint es umso bemerkenswerter, dass die Band mit „Asymmetry“ in Deutschland und der Schweiz auf #44 & #45 eingestiegen ist, denn KARNIVOOLs Progressive Rock ist auf dem neuen Werk von derart zerbrechlich wirkender Gestalt, dass man Angst hat, nur ein unbedachter Handgriff könnte die zum Schutz um die blühende Orchidee gesponnenen haarfeinen Glasfäden permanent schädigen.
Es überrascht ob der rhythmischen Extravaganzen nicht sonderlich, dass sich auf Last.fm bei den bestplatzierten „Similar Artists“ ein wenig Djent-Prominenz wie TESSERACT, TEXTURES und SKYHARBOR einfindet. Dennoch zäumt dieser Vergleich das Pferd von hinten auf, denn während die genannten Bands auf eine spürbare große innere Kraft zurückgreifen (können) und mit diesem Wissen und auf dieser Basis Liedschönheiten entwerfen, verhält es sich bei KARNIVOOL genau andersherum: „Asymmetry“ ist in seinem Innersten zunächst als ätherische Schönheit konstruiert und erst aus deren Existenz und Erscheinung entsteht die den Australiern innewohnende Stärke. Erzeugt wird dieser Eindruck davon, dass der glasklare Gesang von Ian Kenny (zum Glück nur selten mit weinerlich-nöligem Unterton) und die Nicht-Bassdrum Elemente des Schlagzeugs der unverrückbare Kern des Albums sind, während den Saiteninstrumenten die Aufgabe zukommt, das Bild ansehnlicher, besonderer und bis zu einem gewissen Grad unverwechselbar zu machen, statt sich groß um die Aufbauarbeit zu scheren.
Während es einerseits wunderbar ist, dass KARNIVOOL verschachtelte Musik machen, die nicht komplex ist, um komplex zu sein, kann es je nach Laune ganz schön frustrierend sein, dieser Schönheit zuzuschauen, weil sie einen selten nah an sich ranlässt – sie zu berühren ist sogar völlig ausgeschlossen. Je nach Blickwinkel auf dieses Charakteristikum starrt man gefühlte Stunden auf ein blödes Aquarium oder verliert sich in den unendlichen Weiten der Galaxie am Halsband der Katze im ersten Men In Black Film. Einzelnes anzustreichen oder hervorzuheben erscheint daher weniger sinnvoll als üblich, aber KARNIVOOL und auch „Asymmetry“ seien allen ans Herz gelegt, die ungewöhnlich(e) geistreiche Musik mögen.
Es überrascht ob der rhythmischen Extravaganzen nicht sonderlich, dass sich auf Last.fm bei den bestplatzierten „Similar Artists“ ein wenig Djent-Prominenz wie TESSERACT, TEXTURES und SKYHARBOR einfindet. Dennoch zäumt dieser Vergleich das Pferd von hinten auf, denn während die genannten Bands auf eine spürbare große innere Kraft zurückgreifen (können) und mit diesem Wissen und auf dieser Basis Liedschönheiten entwerfen, verhält es sich bei KARNIVOOL genau andersherum: „Asymmetry“ ist in seinem Innersten zunächst als ätherische Schönheit konstruiert und erst aus deren Existenz und Erscheinung entsteht die den Australiern innewohnende Stärke. Erzeugt wird dieser Eindruck davon, dass der glasklare Gesang von Ian Kenny (zum Glück nur selten mit weinerlich-nöligem Unterton) und die Nicht-Bassdrum Elemente des Schlagzeugs der unverrückbare Kern des Albums sind, während den Saiteninstrumenten die Aufgabe zukommt, das Bild ansehnlicher, besonderer und bis zu einem gewissen Grad unverwechselbar zu machen, statt sich groß um die Aufbauarbeit zu scheren.
Während es einerseits wunderbar ist, dass KARNIVOOL verschachtelte Musik machen, die nicht komplex ist, um komplex zu sein, kann es je nach Laune ganz schön frustrierend sein, dieser Schönheit zuzuschauen, weil sie einen selten nah an sich ranlässt – sie zu berühren ist sogar völlig ausgeschlossen. Je nach Blickwinkel auf dieses Charakteristikum starrt man gefühlte Stunden auf ein blödes Aquarium oder verliert sich in den unendlichen Weiten der Galaxie am Halsband der Katze im ersten Men In Black Film. Einzelnes anzustreichen oder hervorzuheben erscheint daher weniger sinnvoll als üblich, aber KARNIVOOL und auch „Asymmetry“ seien allen ans Herz gelegt, die ungewöhnlich(e) geistreiche Musik mögen.