Witherscape - The Inheritance

Witherscape - The Inheritance
Progressive Metal
erschienen am 26.07.2013 bei Century Media
dauert 43:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Mother Of The Soul
2. Astrid Falls
3. Dead For A Day
4. Dying For The Sun
5. To The Calling Of Blood And Dreams
6. The Math Of The Myth
7. Crawling From Validity
8. The Wedlock Observation
9. The Inheritance

Die Bloodchamber meint:

Wer schon immer wissen wollte, wie es wohl klingen würde, wenn Tausendsassa Dan Swanö die Stile seiner beiden Bands EDGE OF SANITY und NIGHTINGALE kreuzt, der bekommt heuer mit dem Debüt „The Inheritance“ von Swanös neuestem Projekt namens WITHERSCAPE eine ziemlich passende Antwort auf diese Frage.

So werden auf „The Inheritance“ qualitativ hochwertig der Prog Rock von NIGHTINGALE und der Melodic Death Metal von EDGE OF SANITY miteinander verschmolzen. Und wer der Meinung war, dass die Antwort auf obige bisher hypothetische Frage „OPETH“ lauten müsse, lag auch alles andere als daneben, wie Songs wie „Astrid Falls“ oder „The Wedlock Observation“ beweisen. Diese von ihrer Dynamik lebenden Stücke pendeln in ansprechender Weise zwischen ruhigen, fast schon verträumten Passagen und gleichermaßen brachialen wie virtuosen Death Metal-Ausbrüchen hin und her. Swanö lässt sich zwar auch an Drums und Keyboard nicht lumpen, wirklich stark ist aber neben den gewohnt guten Growls vor allem sein kräftiger Klargesang, der einen Großteil der Konkurrenz erblassen lassen dürfte.

Jedoch wird sich so mancher Hörer vermutlich etwas weniger Eklektizismus von WITHERSCAPE erhofft und stattdessen ein wenig mehr Drang zur Experimentierfreude gewünscht haben. So richtig Mut beweist die Band nämlich lediglich mit dem vielschichtigen „The Math Of The Myth“, bei dem von discomäßigen Keyboardsounds bis hin zu Vocoder Vocals alle möglichen Geschütze aufgefahren werden, so dass es bei diesem Song einiges zu entdecken gibt, auch wenn naturgemäß der ganz große Hit nicht dabei herausgesprungen ist. Diesen bekommt man dafür mit dem extrem eingängigen „Dead For A Day“ serviert, dessen Refrain man bereits nach einmaligem Hören mitgrowlen (!) kann.

Zwar weiß auch der Rest des Materials zu überzeugen, bemerkenswerte Überraschungen bleiben jedoch aus. Hätte ein echter Newcomer mit „The Inheritance“ debütiert, so hätte man diesen für das Album mit Sicherheit abgefeiert, von einem Dan Swanö erwartet man aber schon fast ein kleines Wunder. Das ist ihm mit seinem Kollegen Ragnar Widerberg, der Gitarre und Bass eingespielt hat und somit das Duo komplettiert, jedoch nicht gelungen. Was bleibt, ist ein ziemlich gutes Album, dass gerade OPETH-Fans, die der Band nach „Heritage“ den Rücken gekehrt haben, gut reinlaufen dürfte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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