Plöw - No Highness Below The Crown

Plöw - No Highness Below The Crown
Doom Sludge Metal / Stoner Rock
erschienen am 16.08.2013 bei Mighty Music
dauert 42:17 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Storm
2. Dig Deep
3. Margareth
4. Bloody Temper
5. Captain Fungus
6. Lord Von Gus
7. Betula
8. Pendula

Die Bloodchamber meint:

So verquarzt wie “No Highness Below The Crown” klingt, haben PLÖW sicher keine Krone aufgehabt beim Schreiben der acht Lieder, unabhängig davon, dass die eine Hälfte der Lieder im beschwingten Sommer und die andere Hälfte schwermütigeren Herbst aufgenommen wurde. Ziemlich dreckig geht es bei den Dänen zu, getreu dem namensspendenden landwirtschaftlichen Gerät, von dem eine alte und selbstverständlich rostige Version angeblich auch den Weg in den Proberaum gefunden hat und den sich durch Texte sowie Artworks ziehenden Plowman inspiriert hat.

Zum Suhlen im schmutzigen Doom Stoner Sludge gehört der Eindruck einer gewissen Losigkeit, die bei Antrieb und Motivation anfängt und oft weder bei Rasur noch Frisur Halt macht. Leider haben PLÖW es damit reichlich übertrieben, so dass man sich nicht nur bei dem unglaublich zähen „Lord Von Gus“ die Sinnfrage stellt. In erster Linie liegt das daran, dass keinerlei Emotion jemals greifbar ist. „No Highness Below The Crown“ führt weder in andere Sphären noch brodelt die Wut ausreichend, das dumpfe Wabern des Langweilers „Betula“ könnte sie allerdings wohl so oder so nie durchdringen. Als würde jemand im Halbschlaf rummaulen, woraufhin man ihn unter einem Berg Matratzen begräbt…

Bleiben PLÖW kürzer – „Storm“, „Dig Deep“, „Margareth“ und der beste Song „Captain Fungus“ liegen zwischen zwei und vier Minuten – hat das noch einen gewissen Reiz und die wenigen knackigeren Momente spielen (quantitativ) eine größere Rolle. Die anderen vier Songs - mutmaßlich die Herbsthälfte - werden dagegen von ihrer fünfeinhalb- bis neuneinhalbminütigen Länge erdrückt, was spätestens beim abschließenden „Pendula“ dazu führt, dass man etwa zeitgleich mit Sänger Rune Baek einschläft, aber nicht mehr aufwacht, wenn er seinen Dienst kurz darauf eher widerwillig mürrisch als ernsthaft erregt wieder aufnimmt.

Eine gewisse Schludrigkeit in allen (Genre-)Ehren, aber die Lust- und Emotionslosigkeit, die gemächlich aus „No Highness Below The Crown“ herausfließen, lassen mich auch nach einigen Hördurchgängen ratlos zurück. Statt einem Klepper kurz vorm Abdecker sollte man in Zukunft besser ein paar zusätzliche Pferdestärken vor den PLÖW spannen.
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