Gallows Pole - And Time Stood Still
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. And Time Stood Still
2. Summer Rain
3. Older
4. Here And There
5. Rock This Town
6. Take Me To Heaven
7. I Don't Wanna Go
8. Holy Nights
9. Summer Rain (Radio Edit)
Die Bloodchamber meint:
Denkt man an einige der bekanntesten österreichischen Metalbands von BELPHEGOR über HOLLENTHON bis PUNGENT STENCH, kann man den Eindruck gewinnen, mit unseren lieben Nachbarn verhielte es sich wie mit Linksaußen und Torhütern, laut alter Fußballerweisheit: Die haben alle einen an der Klatsche. Ganz so drastisch muss man es nicht unbedingt formulieren, aber auch am härtetechnisch entgegengesetzten Ende unseres Spektrums wird nicht alltägliche Musik gemacht. Und keine Sorge (oder Hoffnung?) beim Cover, selbst ohne Airbrushdelphin orientieren sich GALLOWS POLE nicht plötzlich an den STRATOVARIUS der Jahrtausendwende. Stattdessen pflegt Bandkopf Alois Binder mit seinen Mannen weiterhin den etwas verschroben wirkenden, auf feine und leise, beinah minimalistisch erscheinende Akzente statt Gepolter setzenden Stil, der beim Vorgänger so wundervoll funktioniert hat.
Leider erreicht „And Time Stood Still“ nicht die Intensität von „Waiting For The Mothership“. Das liegt in erster Linie daran, dass das Gesamtkonstrukt anders als vor zwei Jahren nicht zu mehr als der Summe seiner Teile wird. Statt sich von einem nachvollziehbaren roten Faden einwickeln zu lassen und dessen Geschichte zu folgen, hinterlässt das neue Album den Eindruck, „bloß“ ein „normales“ Werk über das Leben, die Liebe und das Altern zu sein. Selbstverständlich ist das völlig legitim, dennoch vermisst man die übergreifende Spannung, weil sie so perfekt zu dem hypnotischen Charakter der Musik von GALLOWS POLE gepasst hat. Das Rezept der engen Zusammenarbeit von getragenem Beat und immer wieder dorthin zurückkehrender Gesangsphrasierung schmeckt deshalb etwas fader, selbst wenn es interessant ist, dass als Ersatz auf Umwegen die Leadgitarre deutlich mehr Freiheiten genießt, die sie nutzt, um immer wieder kleine Melodien einzuflechten oder sich zu kurzen Solos empor zu schwingen. Beides erinnert von Charakter und Geschwindigkeit an die gefühligeren Momente von End-80er Hard Rock und selbst wenn zu „Rock This Town“ aufgefordert wird, bedeutet das nicht, dass plötzlich die Kuh fliegt.
Das auch mittels Videoclip ausgekoppelte „Summer Rain“ sticht in beiden Versionen (normal und der im Clip verwendete Radio Edit) unter anderem wegen der Sahnehaube, also dem weiblichen Gastgesang, deutlich positiv heraus. Außerdem wissen „Older“, der zerbrechliche Tränendrüsendrücker „Take Me To Heaven“ und das zwischenzeitlich erstaunlich lockere „Here And There“ zu gefallen. Um den Karren komplett aus der Lethargie in die Emotionalität zu ziehen, reicht das allerdings nicht ganz.
Leider erreicht „And Time Stood Still“ nicht die Intensität von „Waiting For The Mothership“. Das liegt in erster Linie daran, dass das Gesamtkonstrukt anders als vor zwei Jahren nicht zu mehr als der Summe seiner Teile wird. Statt sich von einem nachvollziehbaren roten Faden einwickeln zu lassen und dessen Geschichte zu folgen, hinterlässt das neue Album den Eindruck, „bloß“ ein „normales“ Werk über das Leben, die Liebe und das Altern zu sein. Selbstverständlich ist das völlig legitim, dennoch vermisst man die übergreifende Spannung, weil sie so perfekt zu dem hypnotischen Charakter der Musik von GALLOWS POLE gepasst hat. Das Rezept der engen Zusammenarbeit von getragenem Beat und immer wieder dorthin zurückkehrender Gesangsphrasierung schmeckt deshalb etwas fader, selbst wenn es interessant ist, dass als Ersatz auf Umwegen die Leadgitarre deutlich mehr Freiheiten genießt, die sie nutzt, um immer wieder kleine Melodien einzuflechten oder sich zu kurzen Solos empor zu schwingen. Beides erinnert von Charakter und Geschwindigkeit an die gefühligeren Momente von End-80er Hard Rock und selbst wenn zu „Rock This Town“ aufgefordert wird, bedeutet das nicht, dass plötzlich die Kuh fliegt.
Das auch mittels Videoclip ausgekoppelte „Summer Rain“ sticht in beiden Versionen (normal und der im Clip verwendete Radio Edit) unter anderem wegen der Sahnehaube, also dem weiblichen Gastgesang, deutlich positiv heraus. Außerdem wissen „Older“, der zerbrechliche Tränendrüsendrücker „Take Me To Heaven“ und das zwischenzeitlich erstaunlich lockere „Here And There“ zu gefallen. Um den Karren komplett aus der Lethargie in die Emotionalität zu ziehen, reicht das allerdings nicht ganz.