Hemesath - Rot, So Rot (EP)
Metal / Rock
erschienen am 19.07.2013
dauert 24:28 min
erschienen am 19.07.2013
dauert 24:28 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Schwarzer Engel
2. Spinne
3. Feuer Frei
4. Rot So Rot
5. Keine Angst
Die Bloodchamber meint:
Im zweiten Jahr ihres Bestehens haben HEMESATH im vergangenen Sommer ihr erstes Lebenszeichen in Form der „Rot, so Rot“ EP gesendet. Darauf stellen sie sich der Herausforderung, einem der am eindimensionalsten wahrgenommenen Genres etwas Eigenes hinzuzufügen. Um die vom Titel suggerierten Möglichkeiten zusammenzufassen: Es geht um Neue Deutsche Härte („Klingt alles wie RAMMSTEIN!“), nicht Deutschrock („Klingt alles wie die ONKELZ!“). Wenig verwunderlich können HEMESATH sich natürlich nicht völlig vom Sound der diktatorisch die öffentliche Genremeinung der letzten 15 Jahre bestimmenden Berliner freimachen, aber die Möglichkeiten der NDH sind auch schlicht begrenzt und die Münsterländer bemühen sich nach Kräften, nicht bloß mitzuschwimmen.
An der musikalischen Ausführung ist dabei wenig auszusetzen, weil einige gute Ideen wie kurze Sturzfahrten („Schwarzer Engel“) oder auflockernde Intermezzi („Rot so Rot“) schlüssig integriert sind, die Überleitungen und Anbindungen Charakter haben („Spinne“), der Sound der drei (!) Gitarren sich nicht kalt und abweisend sondern erfreulich griffig präsentiert und Frontmann Christopher deutlich mehr singt als man zunächst vermutet. Ein klarer Fall von Geschmackssache sind dagegen die gnadenlos auf Reimschemata ausgerichteten Texte und ihre pseudodrastischen Inhalte – „Feuer Frei“ kombiniert sehr naheliegend Guantanamo mit Wüstenbunkern, Hoden, Arsch versohlen und „Ich weine, doch es tut dir weh“… - sowie die konsequent dazu passende Gestaltung des Booklets im Gothic-Erotika-Chic.
Das wirkt deutlich weniger ausgereift als die Musik und verhagelt mir persönlich den Spaß an „Rot, so Rot“ zu weiten Teilen. Aber selbst wenn, ausgehend vom Bandfoto, hinter HEMESATH keine Grünschnäbel stecken, sollte man einer so frischen Band das Recht auf eine Findungsphase einräumen. Außerdem sind Geschmäcker bekanntlich verschieden.
An der musikalischen Ausführung ist dabei wenig auszusetzen, weil einige gute Ideen wie kurze Sturzfahrten („Schwarzer Engel“) oder auflockernde Intermezzi („Rot so Rot“) schlüssig integriert sind, die Überleitungen und Anbindungen Charakter haben („Spinne“), der Sound der drei (!) Gitarren sich nicht kalt und abweisend sondern erfreulich griffig präsentiert und Frontmann Christopher deutlich mehr singt als man zunächst vermutet. Ein klarer Fall von Geschmackssache sind dagegen die gnadenlos auf Reimschemata ausgerichteten Texte und ihre pseudodrastischen Inhalte – „Feuer Frei“ kombiniert sehr naheliegend Guantanamo mit Wüstenbunkern, Hoden, Arsch versohlen und „Ich weine, doch es tut dir weh“… - sowie die konsequent dazu passende Gestaltung des Booklets im Gothic-Erotika-Chic.
Das wirkt deutlich weniger ausgereift als die Musik und verhagelt mir persönlich den Spaß an „Rot, so Rot“ zu weiten Teilen. Aber selbst wenn, ausgehend vom Bandfoto, hinter HEMESATH keine Grünschnäbel stecken, sollte man einer so frischen Band das Recht auf eine Findungsphase einräumen. Außerdem sind Geschmäcker bekanntlich verschieden.