Epysode - Fantasmagoria

Epysode - Fantasmagoria
Melodic Progressive Metal
erschienen am 11.10.2013 bei AFM Records
dauert 62:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. File-41-80-2
2. The Arch
3. Morning Rose
4. Venom
5. The Black Parade
6. T.H.O.R.N.S.
7. Garden Of Exile
8. Raven’s Curse
9. Living Fortress
10. Fantasmagoria
11. The Inheritance
12. Now And Forever
13. Forgotten Symphony
14. Unreal

Die Bloodchamber meint:

Eine Kompositionszeit von einem Jahr und ein Aufnahmezeitraum von rund fünf Monaten, so lautet die Schlussbilanz für „Fantasmagoria“ von EPYSODE. Bandleader Samuel Arkan hat sich also mächtig ins Zeug gelegt und dafür noch Unterstützung aus namhaften Bands wie SYMPHONY X, TRIOSPHERE oder FIREWIND akquirieren können. Das Endergebnis ist eine einstündige Scheibe, vollgepackt mit Progressive Power Metal.

Wo die meisten Bands auf volle Synthesizerpower setzen, gehen die Belgier den Opener ihres Albums etwas ruhiger an. Schon beim folgenden „The Arch“ kann man sich jedoch auf die erwarteten Klänge freuen und die Mischung aus epischen Akkorden und harten Gitarrenklängen voller Genuss auf sich zukommen lassen. Das Ganze wäre aber nicht progressiv, wenn nicht in über 90% der Zeit Keyboardpassagen im Hintergrund rauf- und runterlaufen würden. Na gut, so übertrieben gehen EPYSODE nicht zur Sache, doch sie legen definitiv viel Wert darauf. Das Progressive ihrer Musik beschränkt sich im Übrigen auch auf diese schnellen Achterbahnfahrten auf Keyboards oder Gitarre, der Songaufbau an sich ist nämlich handelsüblicher Power Metal, oder anders ausgedrückt, nicht sonderlich spektakulär.
Die Qualität der Produktion passt zur langen Aufnahmedauer und ist auf allerhöchstem Niveau. Zwar ein Stück künstlich, doch für diesen Musikstil sowohl gebräuchlich wie auch erwünscht. Die Instrumente sind bestens untereinander abgestimmt, somit kommt jedes Element der Musik zur Geltung. Teilweise meint man sogar, die Herkunft der Gastmusiker in manchen Songs herauszuhören. So erinnert mich „The Black Parade“ spontan an SYMPHONY X oder „T.H.O.R.N.S.“ an TRIOSPHERE. Im Großen und Ganzen haben EPYSODE aber einen ganz eigenen Stil oder zumindest eine Spielweise, die nicht an andere Bands angelehnt ist. Kein Wunder bei zehn Musikern und fünf verschiedenen Sängern, da kommt allerhand zusammen, was auf „Fantasmagoria“ kurzerhand zu einem Einheitsbrei vermengt wurde.

Das Wort Einheitsbrei weckt eher negative Assoziationen, und das ist in diesem Fall auch erwünscht. Bei einer hochkarätigen Produktion, den vielen erfahrenen Musikern und der ganzen Arbeit während der Schöpfung dieses Albums wird zwischen den einzelnen Songs zu wenig differenziert. EPYSODE haben mit ihrem Sound eine Ausgangslage geschaffen, die für einen Kracher reichen könnte, doch sie haben es verpasst, deutliche Höhepunkte in den einzelnen Songs zu setzen. Abwechslung gibt es mit den ruhigen Balladen oder kürzeren Zwischenspielen genug, doch selbst der Titelsong „Fantasmagoria“, welcher als Rockhymne mit steigender Spannung aufgebaut ist, schafft es nicht, den Hörer ausreichend zu fesseln.
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