Iron Man - South Of The Earth

Iron Man - South Of The Earth
Doom Metal
erschienen am 27.09.2013 bei Rise Above Records
dauert 52:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. South Of The Earth
2. Hail To The Haze
3. A Whore In Confession
4. The Worst And Longest Day
5. Ariel Changed The Sky
6. IISOEO (The Day Of The Beast)
7. Half-Face / Thy Brother's Keeper (Dunwich Pt. 2)
8. In The Velvet Darkness
9. The Ballad Of Ray Garraty

Die Bloodchamber meint:

Jetzt mal ehrlich: Wenn irgendwo IRON MAN draufsteht, was soll da anderes als Doom drin sein? Die vier Herren aus Maryland treten ja bereits vom Namen her in die Fußstapfen der großen BLACK SABBATH, da darf man sicher davon ausgehen, dass es keine Experimente gibt, sondern ausschließlich klassischen, schön tiefergelegten Weltuntergangsgroove. Dabei ist es bemerkenswert, dass mit „South of the Earth? erst das fünfte Album erschienen ist, schließlich kann man gegenwärtig das 25jährige Bandjubiläum feiern.

Seit dem inzwischen leicht angestaubten Longplayer „I Have Returned?, der ein zehnjähriges Schweigen beendete, sind nicht nur einige Winter vorübergegangen, auch der Posten des Sängers wurde neu besetzt. Zwar hat Dee Calhoun bereits auf zwei EPs seinen Einstand gegeben, doch „South of the Earth? ist sein erstes volles Album mit der Band und er macht sich ausgezeichnet. Seine Vocals sind kraftvoll und facettenreich. Nicht nur eine rundum gelungene und höchst maskuline Doomperformance gelingt ihm, auch die sanfteren Momente, in denen eher rockige bis psychedelische Töne angeschlagen werden, füllt er toll aus und zeigt seine sensible Seite.

Das Songmaterial ist durchweg gelungen, wobei es einzelne Stücke gibt, die sich noch einmal höchst bemerkenswert absetzen. Mit dem Titelsong gibt es direkt eins mit der Groovekeule, die an dieser Stelle nicht zum letzten Mal geschwungen wird. Die vier US-Amerikaner sind tief im klassischen Doom verwurzelt und kennen die Materie in- und auswendig. Das führt dazu, dass sie genau wissen, wie man mit wenigen Tönen und althergebrachten Mitteln ein Maximum an Wirkung entfalten kann. Zwischendurch gibt es zwar mal Stücke, die ein wenig im Mittelmaß dahin dümpeln, doch schlecht ist an „South of the Earth? gar nichts. Dabei bleibt es nicht dauernd schleppend, sondern bisweilen wird der Fuß komplett von der Bremse genommen und richtig zünftig gerockt, schmissige Gitarrensoli inklusive.

Richtig groß wird das Album aber erst, kurz bevor es vorbei ist. Die im Instrumental „And Ariel Changed the Sky? angedeuteten sphärischen Töne werden im Schlussstück „The Ballad of Ray Garraty? mit den bereits bekannten Doomelementen zu einer grandios epischen Nummer verwoben, die das Album mit einer wahren Krönungszeremonie abschließt. Der letzte Eindruck ist ja bekanntlich einer der stärksten, sofern nicht direkt zu Beginn alles vergeigt wurde. Und so verzeiht man dem Album auch die eine oder andere kleinere Länge. IRON MAN liefern nach so langer Zeit einen sehr guten Einstand bei Rise Above, einem Label, das zur Band passt, wie Koteletten zu Elvis. Es ist schön zu sehen, dass beim gegenwärtigen Doom-Hype auch alte Hasen, die bislang nicht in der ersten Liga des Genres gespielt haben, eine Chance bekommen und es ist noch besser, wenn sie diese dann so gut nutzen wie IRON MAN.
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