The Earls Of Mars - The Earls Of Mars
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Poor Whores Petition
2. The Swinger
3. The Astronomer Pigs
4. Cornelius Itchybah
5. Otto The Magnificient
6. The Ballad Of Ben Ayre
7. The Last Glass Eye-Maker
8. Some Place
9. The Mirrored Staircase
10. Mr Osbourne's Hazelnuts
Die Bloodchamber meint:
Muss eigentlich progressive Musik immer verrückt sein? Zwangsläufig ja, zumindest ein klein wenig, denn sonst wäre die Versuchung zu groß, den Präfix „progressiv“ einfach zu streichen und dem Künstler somit seinen Anspruch auf kreatives Geistesvermögen zunichte zu machen. Dann haben wir also Bands wie RUSH, die ihre Verrücktheit mit irrsinnigen Bassläufen definieren, oder JETRO TULL, die einfach die klassischen Elemente der Querflöte mit dem Hard Rock verbinden. Dazu natürlich noch dutzende geniale Bands wie PINK FLOYD oder KING CRIMSON, die nicht nur wegen einem Element ihrer Musik Bekanntheit erlangt haben, aber mit Sicherheit geniales Songwriting für sich beanspruchen können.
Nun kommt da also eine Band wie THE EARLS OF MARS daher und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wird klar, dass der Hörer die geistigen Auswüchse realitätsferner Gedankengänge im Text, dem Gesang, der Produktion und dem allgemeinen Drumherum finden kann. Mit fliegenden Schweinen geben sich die Briten noch lange nicht zufrieden. Viel eher würde in ihrer Version der Geschichte ein Oktopus durch die Lüfte fliegen, grün fluoreszierende Regenbögen aus seinen Tentakeln schießen und zu den Füßen eines Marsmenschen landen, der gerade das soziologische Verhaltensmuster drogenabhängiger Ameisen untersucht. Es geht also immer noch eine Spur verrückter, und das spiegelt sich nicht nur im weiteren Text über Affen in Raumanzügen oder zweiköpfigen Gantern wieder, sondern wie bereits erwähnt auch in der Produktion. Mal stark gedämpft, mal gesangsbetont, mal so und mal wieder etwas anders, erscheint jedes Lied auf diesem Album in einer anderen Aufmachung. Dabei groovig, ohne deutlich erkennbare Linie und trotzdem in seiner gesamten Verrücktheit doch wieder als Einheit. Irgendwie passt nichts so recht zusammen und man könnte fast meinen, dass jeder einzelne Gedanke während der Produktion des Albums irgendwie eingebaut werden musste. Was dabei herauskommt, kann sich nicht an einem epischen Meisterwerk à la GENTLE GIANT messen, sondern erinnert eher an ein Bastardkind zwischen dem MAHAVISHNU ORCHESTRA und PEARL JAM. So unmöglich dieses Zusammenspiel auch klingt, so anziehend ist die Wirkung.
Ein Album, dem sich der Hörer geistig öffnen muss, oder er wird es hassen. Vielleicht benötigt man für diesen Typ Musik ja eine bestimmte persönliche geistige Extravaganz, aber immerhin reden wir hier über Progressive Rock. Natürlich gibt es in der Musikgeschichte einfachere Werke als "The Earls Of Mars", doch das hier vorliegende Verhältnis aus abstrakten Songstrukturen und variationsreichen Gedankensprüngen kann mich überzeugen und rechtfertigt damit auch die Punktvergabe.
Nun kommt da also eine Band wie THE EARLS OF MARS daher und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wird klar, dass der Hörer die geistigen Auswüchse realitätsferner Gedankengänge im Text, dem Gesang, der Produktion und dem allgemeinen Drumherum finden kann. Mit fliegenden Schweinen geben sich die Briten noch lange nicht zufrieden. Viel eher würde in ihrer Version der Geschichte ein Oktopus durch die Lüfte fliegen, grün fluoreszierende Regenbögen aus seinen Tentakeln schießen und zu den Füßen eines Marsmenschen landen, der gerade das soziologische Verhaltensmuster drogenabhängiger Ameisen untersucht. Es geht also immer noch eine Spur verrückter, und das spiegelt sich nicht nur im weiteren Text über Affen in Raumanzügen oder zweiköpfigen Gantern wieder, sondern wie bereits erwähnt auch in der Produktion. Mal stark gedämpft, mal gesangsbetont, mal so und mal wieder etwas anders, erscheint jedes Lied auf diesem Album in einer anderen Aufmachung. Dabei groovig, ohne deutlich erkennbare Linie und trotzdem in seiner gesamten Verrücktheit doch wieder als Einheit. Irgendwie passt nichts so recht zusammen und man könnte fast meinen, dass jeder einzelne Gedanke während der Produktion des Albums irgendwie eingebaut werden musste. Was dabei herauskommt, kann sich nicht an einem epischen Meisterwerk à la GENTLE GIANT messen, sondern erinnert eher an ein Bastardkind zwischen dem MAHAVISHNU ORCHESTRA und PEARL JAM. So unmöglich dieses Zusammenspiel auch klingt, so anziehend ist die Wirkung.
Ein Album, dem sich der Hörer geistig öffnen muss, oder er wird es hassen. Vielleicht benötigt man für diesen Typ Musik ja eine bestimmte persönliche geistige Extravaganz, aber immerhin reden wir hier über Progressive Rock. Natürlich gibt es in der Musikgeschichte einfachere Werke als "The Earls Of Mars", doch das hier vorliegende Verhältnis aus abstrakten Songstrukturen und variationsreichen Gedankensprüngen kann mich überzeugen und rechtfertigt damit auch die Punktvergabe.