Six Minute Century - Wasting Time
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. 1900
2. City Of Hope
3. Just Remains
4. The Killing Fields
5. Baptized In Flames
6. Paying Deaths Toll
7. Czardas
8. Last Days In Paradise
9. Needhams Point
10. Defining Moment
11. Hell's Gate
12. Wasting Time
Die Bloodchamber meint:
Hut ab! Sein Album “Wasting Time” zu nennen, dürfte schon eine gewisse Portion Mut erfordern. Zumal SIX MINUTE CENTURY, die Band aus Houston, ihren Hörern keine leicht verdaulichen 3-Minuten-Happen hinwirft, sondern die Songs ihres über eine Stunde dauernden Zweitwerks durchschnittlich eher doppelt so lange brauchen, bis sie ins Ziel kommen. Und auf dem Weg dahin lässt sich natürlich schon einiges an Zeit verschwenden…
Aber fangen wir vorne an. Bereits seit 1993 treibt das Quartett sein Unwesen, 2004 folgte die Umbenennung von MYSTIC CROSS in SIX MINUTE CENTURY. Verschrieben haben sich die Texaner einer Power Metal-Variante, die mit progressiver Schlagseite aufwartet, woraus 2008 das Debüt „Time Capsules“ resultierte, welches über Nightmare Records veröffentlicht wurde. Im letzten Sommer dann haben die Herren dessen Nachfolger „Wasting Time“ fertiggestellt und damit endgültig unterstrichen, dass sie ein Faible für das Phänomen Zeit haben, was sich wohl in erster Linie in den Lyrics niederschlägt, die sich zumindest teilweise um historische Ereignisse drehen.
Auf der musikalischen Seite zeigen sich SIX MINUTE CENTURY nach dem noch eher verhaltenen Intro „1900“ schnell von ihrer verspielten Seite und erinnern damit an SYMPHONY X und ähnlich gelagerte Bands. Sowohl an der Gitarre als auch am Bass werden fortwährend die technischen Fertigkeiten demonstriert, was sich natürlich vor allem in diversen Soli niederschlägt, die teilweise wirklich Spaß machen und selbstverständlich auch Eindruck schinden. Der Drummer treibt die Songs in typischer Power Metal-Manier samt Doublebass voran und mit Chuck Williams hat die Band einen Mann am Mikro, der mit seiner eher hohen Stimme ebenfalls in die Power Metal-Kerbe schlägt. In guten Momenten erinnert er mit seiner Intonation gar an PROTEST THE HERO’s Rody Walker.
Allerdings übertreibt er es mitunter mit seinem langgezogenen sirenenartigen Gesang, der dann auch weit genug in den Vordergrund gemischt wurde, um es stellenweise nervig werden zu lassen. Davon abgesehen lässt der etwas dumpfe Sound aber immerhin den Bass sehr schön zur Geltung kommen. Ein weiteres Problem von „Wasting Time“ ist jedoch gerade mit fortlaufender Spielzeit die Zurschaustellung der Fingerfertigkeiten der Beteiligten. Im Gegensatz zum Label bin ich nämlich der Meinung, dass nicht immer der Song im Fokus steht, sondern eher die Flitzefingersoli. Nicht zuletzt deshalb wäre es womöglich von Vorteil gewesen, das Album nicht ganz so ausufern zu lassen – 50 Minuten hätten es auch getan, spätestens dann zeigt sich der Hörer von dem Gebotenen nämlich ermüdet.
Letzten Endes wird so der eigentlich positive Eindruck des Potentials dieser Gruppe dezent getrübt. Denn SIX MINUTE CENTURY haben zweifellos etwas auf dem Kasten, sie sollten ihre Fertigkeiten beim nächsten Versuch aber in geradlinigere Bahnen lenken. Hier ein Break weniger, da ein Solo über Bord, stellenweise ein wenig Zurückhaltung seitens des Sängers und schon macht das Ganze deutlich mehr Spaß. Zeitverschwendung geht anders, gutes Zeitmanagement jedoch ebenso.
Aber fangen wir vorne an. Bereits seit 1993 treibt das Quartett sein Unwesen, 2004 folgte die Umbenennung von MYSTIC CROSS in SIX MINUTE CENTURY. Verschrieben haben sich die Texaner einer Power Metal-Variante, die mit progressiver Schlagseite aufwartet, woraus 2008 das Debüt „Time Capsules“ resultierte, welches über Nightmare Records veröffentlicht wurde. Im letzten Sommer dann haben die Herren dessen Nachfolger „Wasting Time“ fertiggestellt und damit endgültig unterstrichen, dass sie ein Faible für das Phänomen Zeit haben, was sich wohl in erster Linie in den Lyrics niederschlägt, die sich zumindest teilweise um historische Ereignisse drehen.
Auf der musikalischen Seite zeigen sich SIX MINUTE CENTURY nach dem noch eher verhaltenen Intro „1900“ schnell von ihrer verspielten Seite und erinnern damit an SYMPHONY X und ähnlich gelagerte Bands. Sowohl an der Gitarre als auch am Bass werden fortwährend die technischen Fertigkeiten demonstriert, was sich natürlich vor allem in diversen Soli niederschlägt, die teilweise wirklich Spaß machen und selbstverständlich auch Eindruck schinden. Der Drummer treibt die Songs in typischer Power Metal-Manier samt Doublebass voran und mit Chuck Williams hat die Band einen Mann am Mikro, der mit seiner eher hohen Stimme ebenfalls in die Power Metal-Kerbe schlägt. In guten Momenten erinnert er mit seiner Intonation gar an PROTEST THE HERO’s Rody Walker.
Allerdings übertreibt er es mitunter mit seinem langgezogenen sirenenartigen Gesang, der dann auch weit genug in den Vordergrund gemischt wurde, um es stellenweise nervig werden zu lassen. Davon abgesehen lässt der etwas dumpfe Sound aber immerhin den Bass sehr schön zur Geltung kommen. Ein weiteres Problem von „Wasting Time“ ist jedoch gerade mit fortlaufender Spielzeit die Zurschaustellung der Fingerfertigkeiten der Beteiligten. Im Gegensatz zum Label bin ich nämlich der Meinung, dass nicht immer der Song im Fokus steht, sondern eher die Flitzefingersoli. Nicht zuletzt deshalb wäre es womöglich von Vorteil gewesen, das Album nicht ganz so ausufern zu lassen – 50 Minuten hätten es auch getan, spätestens dann zeigt sich der Hörer von dem Gebotenen nämlich ermüdet.
Letzten Endes wird so der eigentlich positive Eindruck des Potentials dieser Gruppe dezent getrübt. Denn SIX MINUTE CENTURY haben zweifellos etwas auf dem Kasten, sie sollten ihre Fertigkeiten beim nächsten Versuch aber in geradlinigere Bahnen lenken. Hier ein Break weniger, da ein Solo über Bord, stellenweise ein wenig Zurückhaltung seitens des Sängers und schon macht das Ganze deutlich mehr Spaß. Zeitverschwendung geht anders, gutes Zeitmanagement jedoch ebenso.