Cinnamoon - Cinnamoon

Cinnamoon - Cinnamoon
Rock
erschienen am 18.10.2004
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dogtown
2. Head ’em up
3. Distant Thunder Rolling
4. Drumhead Trial
5. The Forest
6. Dry
7. No Shame
8. Tomorrow
9. Madman
10. River Black & Rock Full
11. Roll On

Die Bloodchamber meint:

Durch Zufall gelangte diese Rockperle in meinen Player. Zurückhaltend ist diese angenehme Mischung aus bluesbetontem Südstaatenrock, mit vielerlei Stilzitaten aus Gospel und Country, die schon seinerzeit The Doors, Led Zeppelin und den Rolling Stones sowie später auch U2 zu Erfolg verhalfen. Trotzdem spielt sich mir kein direkter Vergleich mit ebengenannten Bands auf.
Der „Zimtmond“ steigt jedoch nicht über den amerikanischen Südstaaten auf, sondern über dem rauen Norwegen, wo bekanntermaßen a-ha und unzählige Blackmetal-Bands ihr Zuhause haben. CINNAMOON existieren schon seit 1998 und veröffentlichten seitdem diverse Singles.
Das Album wird mit dem countrylastigem „Dogtown“ eröffnet, das den Zuhörer ruhig auf den nächsten Song vorbereitet und ein wenig an die Tindersticks oder Nick Cave erinnert. Zumindest in den schieferen Passagen. Die Slidegitarren klingen ziemlich angenehm. „Head `em up“ ist ein vielversprechender Rocker, der sogar Hitcharakter besitzt. Der dritte Track „Distant Thunder Rolling“ besitzt einen altmodischen Shuffle, der gar nicht alt klingt, weil, wie bei allen Songs, eine unverzerrte E-Gitarre alles ein wenig räudig klingen lässt. Man könnte jeden einzelnen Song besprechen, doch die herausragenden sind aufgezählt. Dazu gehört auch das leicht mit E-Gitarren verzerrte Stück „Drumhead Trial“. Mit dem fünften Lied „The Forest“ werden frech The Doors und Led Zeppelin zitiert. Die anderen sechs Stücke sind ebenfalls abwechslungsreich gehalten, mitunter ruhiger als die vorigen. Zumal gewinnt der Zuhörer mehr und mehr den Eindruck, dass die Band ihre Vorbilder wie Lee Hazlewood, Neil Young, Lynyrd Skynyrd, The Doors und viele mehr dermaßen aufgesogen hat, dass doch etwas Eigenständiges herausgekommen ist. Der dunkle Klang der Songs nimmt den heiteren Countryzitaten die Heiterkeit. Violinen, Orgel und Duettgesang reichern das Gesamtbild wunderbar an, was durch eine Flöte hin und wieder stilvoll abgerundet wird.
Die Produktion ist schön warm und klar gehalten. Jeder Song hebt sich von dem anderen ab. Abwechslung wird hier ganz groß geschrieben. Aufgrund der Rückkehr des Countrys in die Rockmusik könnte den Jungs aus Norwegen Großes bevorstehen, zumal in letzter Zeit Black Rebel Motorcycle Club, The White Stripes und Ryan Adams bewiesen haben, dass diese Spielart mitnichten etwas für Lightbier trinkende Kuhtreiber ist, sondern etwas für Rotwein trinkende und Beaufort essende Genießer. Melancholisch, glanzvoll, schön.

Band-Profil

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