Nadima? - Nejebanježivesile

Nadima? - Nejebanježivesile
Crossover / Thrash Metal
erschienen am 27.09.2013 bei Violent Solution
dauert 43:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Nezaustavljiva Glad
2. Poslednji Pogled Sa Visine
3. Metod Skoka Na Glavu
4. Koma Sutra
5. Smrt Autoriteta
6. Grupna Terapija
7. Masturbatorski Lakat
8. Grad Ispod Grada
9. Crna Reka
10. Silikonska Divljina
11. Vukodlak

Die Bloodchamber meint:

Wer auf der Suche nach der perfekten Musik für die nächste Kneipenschlägerei ist, braucht nicht weiter suchen, denn NADIMA? haben den idealen Soundtrack im Gepäck. Nimmermüde ist nicht nur eine Untertreibung, sondern grenzt schon an Beleidigung für diese hyperaktive Platte - ebenso hyperaktiv ist übrigens der Veröffentlichungsrhythmus der Serben, die es laut Metal-Archives seit 2008 auf drei Alben (inklusive „Nejebanježivesile“), je eine EP, DVD und Single sowie zwölf (!) Splits gebracht haben.

Mitten auf die Zwölf setzt es elf Rüpeleien in überwiegend irrwitzigem Tempo, das nur gedrosselt wird, um mit solcher Vehemenz den Moshgang anzuwerfen, dass man allein vom Zuhören blaue Flecken bekommt. Verorten lässt sich das irgendwo zwischen Billy Milano mit Tollwut und einer für schnellere und härtere Feuerkraft aufgebohrten Ballwurfmaschine. Der Punch von Bass und Schlagzeug ist wunderbar präsent, auch weil die eine Gitarre in der sie umgebenden Temposchlacht nicht immer voll mitzieht, sondern mit eingestreuten Riffs Akzente setzt, die man gerne auch als geschickte Kontrapunkte verstehen darf („Smrt Autoriteta“) oder als Metalfarbe auf der Hardcorepunkwand („Grupna terapija“, „Silikonska divljina”).

Selbst wenn sich einige Titel vermeintlich von selbst erklären – wenn „Koma Sutra“ nichts mit Alkohol zu tun hat und „Masturbatorski lakat“ nichts mit Selbstbefriedigung… - habe ich aufgrund mangelnder Kenntnisse des Serbischen keine Ahnung, wovon die Jungs singen. Andererseits würde ich bei den ständigen Wechseln zwischen Stakkatosprech, Gangshouts und überdrehten Thrashschreien auch keine Wetten darauf abschließen, dass ich von deutschen Texten viel mehr verstanden hätte. Was für und bei NADIMA? zählt, ist die pure ungefilterte Energie und der kann sich auf „Nejebanježivesile“ niemand entziehen.

Bemerkenswerterweise sprintet die Band zwar gerne bedrohlich nah bis an die Grenze zum Chaos, überschreitet sie aber (knapp) nie („Grad ispod grada“). Vom Massengeschmack sind NADIMA? natürlich weit entfernt und das Album wird immer verdammt anstrengend bleiben, auch mit Hilfe der zwar basischen, doch erfreulich ausgewogenen Produktion ist „Nejebanježivesile“ aber ein unterhaltsamer Geheimtipp für Adrenalinjunkies, denen es nicht turbulent genug sein kann.

Auf der Bandcampseite der Band kann man das Album nicht nur günstig in jeder Form erwerben, sondern sich vorher auch, auf eigene Gefahr, von allen Liedern nach Belieben rund machen lassen.
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