Rosetta - The Anaesthete
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Ryu / Tradition
2. Fudo / The Immovable Deity
3. In & Yo / Dualities Of The Way
4. Oku / The Secrets
5. Hodoku / Compassion
6. Myo / The Miraculous
7. Hara / The Center
8. Ku / Emptiness
9. Shugyo / Austerity
Die Bloodchamber meint:
Als im Jahre 2010 ISIS ihre Auflösung bekannt gaben, war die Verzweiflung bei allen Post Metal Hörern dieser Welt riesig. Auch wenn sich jeder bewusst war, dass kaum ein Fuß in diese Stapfen passen würde, suchte man panisch nach einem Ersatz. Dabei stößt man auch heute noch sehr schnell auf die US-amerikanische Band ROSETTA. Erst 2003 gegründet, haben die Jungs um Sänger Michael Armine bereits drei Alben veröffentlicht und dabei gleich mit dem Debüt „The Galilean Satellites“ ein ziemliches Ausrufezeichen gesetzt, besticht das Teil doch durch ein geradezu spektakuläres Konzept. Richtige Aufmerksamkeit erhielt die Band jedoch mit der Veröffentlichung von „A Determinism of Morality“, das im Sludge und Post Metal Bereich zurecht sehr gute Kritiken erhielt. Vor allem in den ruhigen Passagen ihres oft als „Astronauten Metals“ titulierten Stils könnte die Band Soundtrack-Lieferant für cineastische Erlebnisse wie „Gravity“ sein. Nun trudelt mit „The Anaesthete“ der Nachfolger und somit Album Nr.4 herein und man darf gespannt sein, ob die Band es damit über den Status des Geheimtipps hinaus schafft und die Sehnsucht nach kosmischer Ferne befriedigt werden kann…
Nimmt man den Opener „Ryu / Tradition“ als Referenz, so entfaltet sich gleich ein wohliger Schauer auf dem Rücken des geneigten Post Metal Hörers. Innerhalb von zehn Minuten nehmen uns die Jungs aus Philadelphia mit auf eine Reise in die unendliche Ferne des Weltalls. Ruhige und sehr verträumte Klänge, wabernde Klangteppiche und geschickt arrangierte Rhythmik sorgen für Bilder von Galaxien, einsamen Planetoiden und sonstigen Himmelskörpern im Kopf. Abgelöst wird das Ganze von passend eingeflochtenen Eruptionen Supernovae, in denen das Schlagzeug prägnanter wird, die Gitarren wuchtiger rauschen und vor allem Michael Armine zu shouten beginnt. Doch schon beim folgenden „Fudo / The Immovable Deity“ geraten die Jungs irgendwie aus ihrer Umlaufbahn. Der für die Band überraschend kurze Song liefert gute Momente, rauscht nach und nach ohne Höhepunkte vorbei und verzettelt sich in repetierenden Strukturen uninspiriert dem Ende entgegen. Im gesamten Verlauf des Albums schleicht sich folgend eine gewisse mangelnde Konstanz ein. Die ruhigen Passagen gelingen oft eindrucksvoll. „In & Yo / Dualities of the Way“ bietet davon gleich mehrere. Die wie ein Meteoritenschlag hereinbrechenden wütenden Einschläge von Schlagzeug und Co. verpuffen aber oft als kosmisches Wölkchen. „Oku / The Secrets“ hängt sinnfrei wummernd im Orbit fest und leidet vor allem unter gesichtslosen Shouts. Da wundert es kaum, dass das ruhige „Hodoku / Compassion“ mit Gastvocals von Eric Jernigan (CITY OF SHIPS) für lange Zeit das Highlight des restlichen Albums bleibt. Erst „Ku / Emptiness“ als langes instrumental sorgt wieder für Licht am Firmament. Das abschließende droneartige „Shugyo / Austerity“ erinnert stark an die B-Seite der „Galilean Satellites“ und verpufft im interstellaren Raum rosettischer Einfallslosigkeit.
„The Anaesthete“ bleibt ein zweischneidiges Schwert. Das teilweise in Eigenregie (übrigens sehr gut) produzierte Album liefert Licht und Schatten. Vielleicht wollte dies die Band auch erzeugen, denn das Konzept handelt von der Wahrnehmung von Schönheit und Ästhetik und von dem Empfinden von Musik und ihrer Wirkung. Die Musik bleibt ein Mysterium. Und so auch dieses Album. Allerdings ändert dies nichts an der Tatsache, dass vor allem gesanglich nicht überzeugt wird und vor allem der Einsatz der schroffen Passagen regelmäßig misslingt. Diese gehören zum Post Metal ebenso dazu, wie die sanften Klangteppiche.
Freunde von NEUROSIS, PELICAN und eben ISIS sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren und sich dafür am besten den mit wundervoller Dynamik ausgestatteten Opener gönnen.
Nimmt man den Opener „Ryu / Tradition“ als Referenz, so entfaltet sich gleich ein wohliger Schauer auf dem Rücken des geneigten Post Metal Hörers. Innerhalb von zehn Minuten nehmen uns die Jungs aus Philadelphia mit auf eine Reise in die unendliche Ferne des Weltalls. Ruhige und sehr verträumte Klänge, wabernde Klangteppiche und geschickt arrangierte Rhythmik sorgen für Bilder von Galaxien, einsamen Planetoiden und sonstigen Himmelskörpern im Kopf. Abgelöst wird das Ganze von passend eingeflochtenen Eruptionen Supernovae, in denen das Schlagzeug prägnanter wird, die Gitarren wuchtiger rauschen und vor allem Michael Armine zu shouten beginnt. Doch schon beim folgenden „Fudo / The Immovable Deity“ geraten die Jungs irgendwie aus ihrer Umlaufbahn. Der für die Band überraschend kurze Song liefert gute Momente, rauscht nach und nach ohne Höhepunkte vorbei und verzettelt sich in repetierenden Strukturen uninspiriert dem Ende entgegen. Im gesamten Verlauf des Albums schleicht sich folgend eine gewisse mangelnde Konstanz ein. Die ruhigen Passagen gelingen oft eindrucksvoll. „In & Yo / Dualities of the Way“ bietet davon gleich mehrere. Die wie ein Meteoritenschlag hereinbrechenden wütenden Einschläge von Schlagzeug und Co. verpuffen aber oft als kosmisches Wölkchen. „Oku / The Secrets“ hängt sinnfrei wummernd im Orbit fest und leidet vor allem unter gesichtslosen Shouts. Da wundert es kaum, dass das ruhige „Hodoku / Compassion“ mit Gastvocals von Eric Jernigan (CITY OF SHIPS) für lange Zeit das Highlight des restlichen Albums bleibt. Erst „Ku / Emptiness“ als langes instrumental sorgt wieder für Licht am Firmament. Das abschließende droneartige „Shugyo / Austerity“ erinnert stark an die B-Seite der „Galilean Satellites“ und verpufft im interstellaren Raum rosettischer Einfallslosigkeit.
„The Anaesthete“ bleibt ein zweischneidiges Schwert. Das teilweise in Eigenregie (übrigens sehr gut) produzierte Album liefert Licht und Schatten. Vielleicht wollte dies die Band auch erzeugen, denn das Konzept handelt von der Wahrnehmung von Schönheit und Ästhetik und von dem Empfinden von Musik und ihrer Wirkung. Die Musik bleibt ein Mysterium. Und so auch dieses Album. Allerdings ändert dies nichts an der Tatsache, dass vor allem gesanglich nicht überzeugt wird und vor allem der Einsatz der schroffen Passagen regelmäßig misslingt. Diese gehören zum Post Metal ebenso dazu, wie die sanften Klangteppiche.
Freunde von NEUROSIS, PELICAN und eben ISIS sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren und sich dafür am besten den mit wundervoller Dynamik ausgestatteten Opener gönnen.