Tombstoned - Tombstoned

Tombstoned - Tombstoned
Doom Metal / Stoner Rock
erschienen am 15.11.2013 bei Svart Records
dauert 47:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Through Days
2. Daze Of Disintegration
3. Rat Race
4. The End
5. Faded
6. Last Waltz

Die Bloodchamber meint:

Um den richtig authentischen psychedelischen Vibe hinzukriegen, muss man mental einfach in den frühen 70ern verhaftet sein, und dabei das Jahr '69 noch völlig ausblenden. Dass das die Stoner Rock Garde in der Regel richtig gut hinkriegt, lässt sich auch bei den Finnen TOMBSTONED bestätigen – da schlittert die Gitarre groovy zum dröhnenden Bass, den Frontmann stellt man sich unentwegt als leidenschaftlichen Flanellhemdträger vor, dessen ungestutzter Schnauzer vor der Windmaschine weht, der Drummer dagegen wird nicht visuell wahrgenommen, obwohl er für so sattes Wummern unter dem Hintern sorgt.

Mit sechs Songs auf 47 Minuten Spielzeit schlagen TOMBSTONED denn auch in die eher langatmige Kerbe. Die Songs bauen sich alle langsam auf, drücken sich aber schon nach ein paar Minuten um einen einprägsamen Höhepunkt. Dessen ungeachtet wird mit eingängigen Riffs der Hörer geplättet, gepaart mit psychedelischen Hooklines und Soli. Das Album braucht definitiv Zeit, um sich in seinen Facetten zu offenbaren, die spacig anmutenden Passagen steigern sich eher, als dass sie jäh für einzigartige Atmosphäre sorgen könnten. Das hängt auch damit zusammen, dass diese selbstbetitelte Debütscheibe nur im Ganzen wirkt. Würde man Track für Track das Album zerstückeln, ginge das gewollt dichte Material auseinander und das Ambiente wäre zunichte.

Gerade drei Jahre nach Gründung haben die drei jungen Kerle mustergültig nach Demo und EP das Studioalbum vorgelegt und profilieren sich mit wuchtigem Psychedelic Metal, der es in seiner Nische nicht leicht haben könnte, weil der Metal-Einschlag oft zu groß oder zu klein ausfällt. TOMBSTONED haben allerdings ein ausgeglichenes Maß gefunden und verarbeiten die psychedelischen 60er Jahre gut verdaulich in den härter werdenden 70er Jahren. Dass das nur so allmählich zündet, liegt beinahe auf der Hand, immerhin ist das alles nicht mehr so taufrisch; im Gegensatz zur jungen Gruppierung, die lässig konsequent rocken möchte und Psychedelic auch ohne Hammond schafft.
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