Purtenance - Awaken From Slumber
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Intro
2. Hatred
3. What Was Hidden
4. Toxic Death
5. Field Of Terror
6. Vaikka Paahtuisin Tulessa
7. End For The Parasites (Called Humankind)
8. Hour Of The Cannibal
9. Temptation Of Suicide
10. Risen From Grave
11. Endless Abyss (Outro)
Die Bloodchamber meint:
Nokia – Symbol für hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, so gut wie unzerstörbar, langlebig und im Grunde unkaputtbar. Nokia – Herkunft von PURTENANCE und alle Eigenschaften der bekannten Handy-Marke sind problemlos auf diesen Geheimtipp des Death Metal übertragbar.
Anfang der 90er Jahre spielten sich PURTENANCE in der finnischen Death Metal Szene in die Herzen der Szeneliebhaber, veröffentlichten ein Album, das auch heute noch alles wegfegt. Doch dann ein Schlussstrich, eine leider weitere kurze Episode aus der Blütezeit des Todesstahls. Verstaubt und so gut wie vergessen, kündigten die Mannen vor zwei Jahren aber ihr Comeback an und legen mit ihrem zweiten Studioalbum einen monströsen Kracher vor, der Gier und Sehnsucht der gepflegten Mattenschüttler mit Vorliebe für Presslufthammer-Ambiente mit unsagbarer Leichtigkeit stillt.
Die Keule trägt natürlich einen langen Bart, aber das ist in dem in die Vergangenheit gerichteten Genre eher das Gegenteil eines Problems. „Awaken From Slumber“ beginnt, wie es sich nur die wirklich raffinierten Gruppen trauen dürfen: Ein atmosphärisches Intro mit einer Orgel – Cut – ein 27 Sekunden langer Hassbolzen in brutalst hoher Geschwindigkeit – Cut – ein echter Song, mit angezogener Handbremse loslegend, Platz für Riffs und walzenden Doom. Das alles in einer Produktion, die jede Garagenband der 90er Jahre in grünem Neid erstarren lässt, weil so authentisch, billig, dröhnend, rotzig und – da kommt endlich mal Kritik durch – leider auch unvollkommen und etwas zu roh für meine Begriffe.
Nachdem diese stumpfen Eindrücke auf den Hörer hernieder prasseln und er schon zu mehr Kopfschütteln, als Kopf-Schütteln neigt, kommt ein „Toxic Death“ daher und ergroovt sich einen festen Platz im Herzen. Spätestens dieser abwechslungsreiche Song zerlegt jeden Zweifel an Songwriting und Performance, der beim ersten Eindruck vor allem durch den Sound entstehen kann. Der Sänger Ville zum Beispiel, den sich die beiden Gründungsmitglieder Harri und Juha, bei der Neugründung angeln konnten, hat so ein abgründig fieses Stimmwerk, dass jeder seiner Growls ein Exempel für die pure Bosheit ist. Aber dann wird der Gesang so in den Hintergrund gemischt, dass er nur noch ein begleitendes Bassdröhnen darstellt; das Ganze mündet in einem schleppenden Einheitsbrei, der der musikalischen Raffinesse von PURTENANCE schlicht und einfach nicht gerecht wird.
Der Inhalt dieser Platte dürfte ein Hochgenuss für die Freunde der Zunft sein, dies ist Death Metal in Reinform – old school, dreckig, perfekt komponiert, gut eingespielt. Die Scheibe wird nach Wochen noch nicht einmal langweilig, alleine „Hatred“ und „What Was Hidden“ können in Ausgiebigkeit zelebriert werden. Danach steigert sich das Album noch von Track zu Track, fährt das Tempo hoch und drosselt es immer wieder mal auf Doom Niveau, steigert sich zu einem gigantischen Rausschmeißer, der mit einem sanften Klavier an den dünnen Wänden des Verstandes rüttelt. Und was mich immer sehr beeindruckt und von PURTENANCE richtig geil hinhaut: Jeder Song ist perfekt lang – es gibt keine störenden Längen, keine recycelten Ideen oder in Mittelmaß versinkendes Streckmaterial. Die lange Pause von 21 Jahren nutzten die Finnen augenscheinlich zu einer guten Prise Inspiration.
An der Höchstnote schrammen sie aber mit diesem rückständigen Sound vorbei. Das ging vor 20 Jahren in Nokia, aber heute kann das echt nicht mehr angehen.
Anfang der 90er Jahre spielten sich PURTENANCE in der finnischen Death Metal Szene in die Herzen der Szeneliebhaber, veröffentlichten ein Album, das auch heute noch alles wegfegt. Doch dann ein Schlussstrich, eine leider weitere kurze Episode aus der Blütezeit des Todesstahls. Verstaubt und so gut wie vergessen, kündigten die Mannen vor zwei Jahren aber ihr Comeback an und legen mit ihrem zweiten Studioalbum einen monströsen Kracher vor, der Gier und Sehnsucht der gepflegten Mattenschüttler mit Vorliebe für Presslufthammer-Ambiente mit unsagbarer Leichtigkeit stillt.
Die Keule trägt natürlich einen langen Bart, aber das ist in dem in die Vergangenheit gerichteten Genre eher das Gegenteil eines Problems. „Awaken From Slumber“ beginnt, wie es sich nur die wirklich raffinierten Gruppen trauen dürfen: Ein atmosphärisches Intro mit einer Orgel – Cut – ein 27 Sekunden langer Hassbolzen in brutalst hoher Geschwindigkeit – Cut – ein echter Song, mit angezogener Handbremse loslegend, Platz für Riffs und walzenden Doom. Das alles in einer Produktion, die jede Garagenband der 90er Jahre in grünem Neid erstarren lässt, weil so authentisch, billig, dröhnend, rotzig und – da kommt endlich mal Kritik durch – leider auch unvollkommen und etwas zu roh für meine Begriffe.
Nachdem diese stumpfen Eindrücke auf den Hörer hernieder prasseln und er schon zu mehr Kopfschütteln, als Kopf-Schütteln neigt, kommt ein „Toxic Death“ daher und ergroovt sich einen festen Platz im Herzen. Spätestens dieser abwechslungsreiche Song zerlegt jeden Zweifel an Songwriting und Performance, der beim ersten Eindruck vor allem durch den Sound entstehen kann. Der Sänger Ville zum Beispiel, den sich die beiden Gründungsmitglieder Harri und Juha, bei der Neugründung angeln konnten, hat so ein abgründig fieses Stimmwerk, dass jeder seiner Growls ein Exempel für die pure Bosheit ist. Aber dann wird der Gesang so in den Hintergrund gemischt, dass er nur noch ein begleitendes Bassdröhnen darstellt; das Ganze mündet in einem schleppenden Einheitsbrei, der der musikalischen Raffinesse von PURTENANCE schlicht und einfach nicht gerecht wird.
Der Inhalt dieser Platte dürfte ein Hochgenuss für die Freunde der Zunft sein, dies ist Death Metal in Reinform – old school, dreckig, perfekt komponiert, gut eingespielt. Die Scheibe wird nach Wochen noch nicht einmal langweilig, alleine „Hatred“ und „What Was Hidden“ können in Ausgiebigkeit zelebriert werden. Danach steigert sich das Album noch von Track zu Track, fährt das Tempo hoch und drosselt es immer wieder mal auf Doom Niveau, steigert sich zu einem gigantischen Rausschmeißer, der mit einem sanften Klavier an den dünnen Wänden des Verstandes rüttelt. Und was mich immer sehr beeindruckt und von PURTENANCE richtig geil hinhaut: Jeder Song ist perfekt lang – es gibt keine störenden Längen, keine recycelten Ideen oder in Mittelmaß versinkendes Streckmaterial. Die lange Pause von 21 Jahren nutzten die Finnen augenscheinlich zu einer guten Prise Inspiration.
An der Höchstnote schrammen sie aber mit diesem rückständigen Sound vorbei. Das ging vor 20 Jahren in Nokia, aber heute kann das echt nicht mehr angehen.