Mayan - Antagonise
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Bloodline Forfeit
2. Burn Your Witches
3. Redemption - The Democracy Illusion
4. Paladins Of Deceit - National Security Extremism Part 1
5. Lone Wolf
6. Devil In Disguise
7. Insano
8. Human Sacrifice
9. Enemies Of Freedom
10. Capital Punishment
11. Faceless Spies - National Security Extremism Part 2
Die Bloodchamber meint:
Irgendwie scheint die niederländische Metalszene gefühlt nur aus einer Handvoll Musiker zu bestehen, da man stets immer wieder auf die gleichen Namen trifft. Bei EPICA offenbar noch nicht ausgelastet, hat deren Ziehvater Mark Jansen vor einigen Jahren MAYAN zusammen mit Keyboarder Jack Driessen (Ex-AFTER FOREVER) als quasi geistigen Bruder erschaffen. Am Mikro werden Marks Growls vom Gesang von Hennung Basse (Ex-METALIUM) und Laura Macri (bei EPICA im Chor) erweitert, Frank Schiphorst (SYMMETRY) hat sich die Gitarre umgeschnallt, Rob van der Loo (auch EPICA, Ex-DELAIN) den Bass und Ariën van Weesenbeek (schon wieder EPICA) verdrischt die Felle.
Wenn nun schon die halbe EPICA-Besetzung mit an Bord ist, müssen MAYAN wohl auch unweigerlich Vergleiche mit ebenjenen über sich ergehen lassen. Und tatsächlich könnte man, wenn man Simones Sopran durch Hennungs Power Metal Stimme ersetzt und eine halbwegs plausible Begründung für die Extraportion Death Metal dazu legt, "Antagonise" durchaus auch als EPICA-Album verkaufen (Man höre sich nur mal "Devil In Disguise" an). Deren momentane Komplexität, durch die man sich zunächst mal wühlen muss, sowie ausgefeilte symphonische Arrangements findet man hier nämlich auch. Für prägnante Melodien ist hier halt nur eben ein Mann zuständig, dafür geht’s streckenweise aber auch mit ordentlich mehr Dampf zur Sache. Viele Growls, knackige Death Metal Riffs, tiefergelegte Gitarren, eine generell ernstere Stimmung - ja, MAYAN könnte man als Muckibuden-Variante von EPICA sehen. Daran ändern auch die eingestreuten weiblichen Beiträge nicht sehr viel. Und nur durch Testosteron geschwängerte Nostalgie lassen sich wohl auch die paar "Captain Future"-Gedächtnis-Keyboard-Sounds erklären.
Apropos ernste Stimmung: Thematisch widmet sich "Antagonise" aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Krieg, Propaganda und der dehnbaren Definition von Freiheit. Gegenüber dem meist üblichen Griff in die Fantasykiste eine willkommene Abwechslung, wenn auch nicht wirklich neu. EPICA selbst ließen sich bereits früher öfter von Politik beeinflussen, und wirklich innovativ ist es nun auch nicht, gesprochene Politiker-Zitate in seine Songs einzubinden. Das ändert aber (leider auch aufgrund der Aktualität) nichts an deren großer Effektivität und emotionaler Wirkung.
Abseits davon kann "Antagonise" aber ohnehin jede Menge emotionale Wechselwirkungen hervorrufen. Mag man anfangs aufgrund des gefühlten Gegensatzes Death Metal vs. Power Metal etwas verwirrt sein, so bestätigt sich diese Skepsis recht bald, da beide Teile allein kaum über den Genredurchschnitt reichen würden. Im Verbund mit symphonischen Elementen, plastischen Keyboards-Sounds, dem gut dosierten weiblichen Gesang u.a. auch von Floor Jansen (REVAMP) und Marcela Bovio (STREAM OF PASSION) sowie einem Händchen für gute Arrangements aller Einzelteile jedoch kann der Zweitling von MAYAN als komplexes, aber erarbeitbares musikalisches Werk überzeugen. Wenn Musik mich abwechselnd berührt, mit den Füßen wippen oder in Erinnerungen schwelgen lässt, wütend macht oder betroffen, dann sollte das schon was heißen. Vor allem, da ich Power Metal nicht mag.
Wenn nun schon die halbe EPICA-Besetzung mit an Bord ist, müssen MAYAN wohl auch unweigerlich Vergleiche mit ebenjenen über sich ergehen lassen. Und tatsächlich könnte man, wenn man Simones Sopran durch Hennungs Power Metal Stimme ersetzt und eine halbwegs plausible Begründung für die Extraportion Death Metal dazu legt, "Antagonise" durchaus auch als EPICA-Album verkaufen (Man höre sich nur mal "Devil In Disguise" an). Deren momentane Komplexität, durch die man sich zunächst mal wühlen muss, sowie ausgefeilte symphonische Arrangements findet man hier nämlich auch. Für prägnante Melodien ist hier halt nur eben ein Mann zuständig, dafür geht’s streckenweise aber auch mit ordentlich mehr Dampf zur Sache. Viele Growls, knackige Death Metal Riffs, tiefergelegte Gitarren, eine generell ernstere Stimmung - ja, MAYAN könnte man als Muckibuden-Variante von EPICA sehen. Daran ändern auch die eingestreuten weiblichen Beiträge nicht sehr viel. Und nur durch Testosteron geschwängerte Nostalgie lassen sich wohl auch die paar "Captain Future"-Gedächtnis-Keyboard-Sounds erklären.
Apropos ernste Stimmung: Thematisch widmet sich "Antagonise" aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Krieg, Propaganda und der dehnbaren Definition von Freiheit. Gegenüber dem meist üblichen Griff in die Fantasykiste eine willkommene Abwechslung, wenn auch nicht wirklich neu. EPICA selbst ließen sich bereits früher öfter von Politik beeinflussen, und wirklich innovativ ist es nun auch nicht, gesprochene Politiker-Zitate in seine Songs einzubinden. Das ändert aber (leider auch aufgrund der Aktualität) nichts an deren großer Effektivität und emotionaler Wirkung.
Abseits davon kann "Antagonise" aber ohnehin jede Menge emotionale Wechselwirkungen hervorrufen. Mag man anfangs aufgrund des gefühlten Gegensatzes Death Metal vs. Power Metal etwas verwirrt sein, so bestätigt sich diese Skepsis recht bald, da beide Teile allein kaum über den Genredurchschnitt reichen würden. Im Verbund mit symphonischen Elementen, plastischen Keyboards-Sounds, dem gut dosierten weiblichen Gesang u.a. auch von Floor Jansen (REVAMP) und Marcela Bovio (STREAM OF PASSION) sowie einem Händchen für gute Arrangements aller Einzelteile jedoch kann der Zweitling von MAYAN als komplexes, aber erarbeitbares musikalisches Werk überzeugen. Wenn Musik mich abwechselnd berührt, mit den Füßen wippen oder in Erinnerungen schwelgen lässt, wütend macht oder betroffen, dann sollte das schon was heißen. Vor allem, da ich Power Metal nicht mag.