Insignium - In Die Abgründe

Insignium - In Die Abgründe
Melodic Black Metal
erschienen am 17.02.2005 bei Black Attakk
dauert 53:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Moorleiche
2. Der alte Kämpe
3. Emotional suicide
4. Bunkerkrieg
5. Gefistet
6. Der Brief
7. Vulva stellaris
8. In die Abgründe

Die Bloodchamber meint:

Black Metal mit deutschen Texten – das finde ich löblich. Obwohl man in der Regel selbst als deutschsprachiger Mitbürger aufgrund des – sagen wir mal: unsauberen – Gesangs in diesem Genre in der Regel kaum mehr als Wortfetzen herausfiltern kann, ist mir diese Form der Aufrechterhaltung des deutschen Kulturguts noch allemal lieber als na-ihr-wisst-schon-was. Zwar sind die Jungs von INSIGNIUM auf ihrem Debütalbum nicht unbedingt ambitionierte Hobbypoeten , aber dennoch wertet der Gesang die recht rifflastigen Songs nicht unerheblich auf.
Vergleiche mit den ebenfalls deutschsprachigen RIGER treten beim Durchhören von „In Die Abgründe“ unweigerlich auf, denn trotz der textlichen Andersorientierung ähneln sich vor allem die einprägsamen Gitarrenmelodien schon sehr stark. Allerdings überkommt einem niemals das Gefühl, gewisse Songs in ähnlicher Form schon einmal zuvor gehört zu haben, dafür sorgen schon allein die etlichen Wutausbrüche, in denen INSIGNIUM auch einmal ihre ganz dunkle Seite zeigen.
Während die Band in früheren Tagen noch verstärkt auf Keyboards gesetzt hat, sind diese mittlerweile komplett in den Keller gewandert, wo sie munter vor sich hin verstauben. Aber auch so schafft es INSIGNIUM, eine bedrohliche, aber gleichzeitig auch angenehme Stimmung zu erzeugen. Black Metal, der nicht langweilig ist, Spaß macht und zum Köpfeschütteln anregt aber dennoch die Fliegen aus dem Zimmer vertreibt. Anregende Songs wie der dynamische Opener „Moorleiche“, das hymnische „Bunkerkrieg“ und der finale Titeltrack stellen in meinen Augen die Highlights der Scheibe dar, ohne aber den Rest des Materials irgendwie abzuwerten.
Am allgemeinen Sound könnte zwar noch ein wenig gefeilt werden, manchmal klingelt und klimpert es nämlich an diversen Stellen, aber im Großen und Ganzen bleibt für ein Debüt ein mehr als ordentlicher Gesamteindruck zurück. Einzig die teils etwas vulgären Texte, zum Beispiel der Refrain von „Vulva Stellaris“ – welcher aus einer groben Übersetzung des Songtitels besteht, den ihr euch sicher selber denken könnt – fallen irgendwie negativ auf und wären durchaus vermeidbar gewesen. So etwas klingt in meinen Augen immer nach kleinen Kindern, die ein neues Schimpfwort gelernt haben und dies nun in die Welt herausposaunen müssen.
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