The Shadows We Chase - New Day Rising

The Shadows We Chase - New Day Rising
Metalcore
erschienen am 04.11.2013 als Eigenproduktion
dauert 40:48 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Dawn
2. New Day Rising
3. The Depths They Call Morality
4. Set The Skyline
5. This Is Our Era
6. Red Planks
7. Hearts And Hands
8. White Lies
9. Embers
10. Young Reckless Love
11. Castaways

Die Bloodchamber meint:

Im Jahre 2009 ursprünglich als JEREMY STRIKES BACK gegründet, beschlossen die fünf jungen Männer der Band einige Gigs und eine Auszeit später, sich in THE SHADOWS WE CHASE umzubenennen und mit neuer Energie frisch ans Werk zu gehen. Bei solchen Bandnamen wird so mancher Leser schon mit den Augen rollen – habe ich da etwa jemanden „Metalcore…“ gähnen gehört?

Stimmt, Metalcore. Ein Mangel an Kreativität bei der Suche nach einem geeigneten Bandnamen muss sich aber nicht zwangsläufig auf die Musik niederschlagen, oder? Eben, und die Jungs machen ihre Sache ganz ordentlich, auch wenn ihr in Eigenregie aufgenommenes Debüt „New Day Rising“ auf den ersten Blick eher mit Genrestandards als mit guten Ideen zu glänzen scheint. So wirken die Songstrukturen doch schnell sehr vertraut, das übliche Wechselspiel aus aggressiven Strophen und spannungslösenden Refrains in Kombination mit rabiaten Breakdowns wird den gelangweilten Metalhead nicht aus der Reserve locken können, ganz klar.

Doch auf den zweiten Blick offenbaren THE SHADOWS WE CHASE durchaus Potential. Erstens beim Songwriting, das immer wieder kleinere Überraschungen parat hält, bei denen man gar nicht anders kann, als zu schmunzeln. Zum Beispiel einen Breakdown, der mal wirklich Eier beweist („This Is Our Era“). Oder auch dessen elektronisch geschwängerte Schwester („Hearts And Hands“). Immer wieder werden auch kurze Gangshouts eingestreut, die zum Mitmachen animieren.
Zum zweiten, und das ist der größte Pluspunkt der Band, befinden sich zwei offensichtlich recht talentierte Gitarristen in den Reihen der Unterfranken, deren Arbeit sich vor allem in den vielen hörenswerten Soli auszahlt. Die Riffs hingegen dürften noch öfter von den gängigen Metalcore- bzw. Melodeath-Standards abweichen. Hier ist also genau so noch ein wenig Luft nach oben wie bei dem ordentlichen, aber nicht unbedingt mitreißenden (Klar-)Gesang.

Trotzdem ist „New Day Rising“ ein gutes Debütalbum geworden, das hinten raus sogar mit einer wirklich gelungenen Akustikballade aufwarten kann. Hätten THE SHADOWS WE CHASE jedoch ihren ursprünglichen Plan einer EP durchgezogen, hätte durch das Wegfallen von ein, zwei gewöhnlichen Metalcore-Songs womöglich ein noch stärkerer Eindruck entstehen können. Doch auch so sollten Genrefreunde definitiv mal in das Schaffen der Band hineinhorchen und sich bei Gefallen mit dem Quintett in Verbindung setzen, denn ein Investieren der verbraucherfreundlichen fünf Euro in „New Day Rising“ dürfte für Fans von gut zwischen Melodie und Härte ausbalanciertem Metalcore eine lohnende Anlage sein.
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