Vorliegendes Stückchen Musik ist bereits die dritte Veröffentlichung der deutschen Alternativmetaller SOLEILNOIR. Schade nur, dass es trotz viel Engagement und ständiger Live-Präsenz nur für sechs Songs gereicht hat. Aber die haben es dafür in sich.

Der Sound der Band lässt sich nirgendwo genau einordnen. Die Gitarren grooven mächtig und erinnern besonders an modernen Metal á la Godsmack oder Stoner Rock der Marke Kyuss. Einflüsse aus dem Hardcore sind auch hier und da auszumachen, ja, man dringt sogar in eingängige Alternativ-Rock-Gefilde vor. Ein ganz besonderer Pluspunkt sind die ungewöhnlichen Vocals des Fronters Maggod (Slipknot-Fan?). Sein klarer, ruhiger Gesang fügt sich hervorragend in den warmen Gitarrensound, driftet seine Stimme jedoch ins Brüllen, Kreischen oder gar Grunzen, ergibt sich mit dem instrumentalen Background eine ungewohnte, doch spannende Mischung.

„Nucleus“ ist eine interessante, stimmige und kurzweilige Platte, deren pessimistische, düstere Atmosphäre sich in dem abschließenden Titelstück zur Weltuntergangsstimmung steigert. Eine gefällige Abwechslung in der oft zu eintönigen Metal-Landschaft. Jeder, der etwas für rifforientierten, modernen Metal bzw. die genannten Bands übrig hat, könnte hieran ohne Frage Gefallen finden.
Klar, gegen eine Ausnahmeband wie Godsmack schmieren SOLEILNOIR noch ganz schön ab, doch ausreichend Potential ist ohne Frage vorhanden. Noch mehr im Ohr haften bleibende Melodien, Riffs, die noch fester Arsch treten und vor allen Dingen eine angemessen lange Spielzeit, dann könnte man sich problemlos und verdientermaßen bei einer breiteren Hörerschaft einkratzen.